Das Ende der islamischen Republik und ihrer Lobby

Es bestehen kaum noch Zweifel, dass Israel auch die letzten Reste des islamischen Regimes in Iran beseitigen will, damit die iranische Bevölkerung endlich die Macht übernehmen und den Iran zu einem prosperierenden und friedlichen Land machen kann. Noch nie in den vergangenen Jahrzehnten war die Chance für einen Regimewechsel so gross wie heute.

Natürlich ist unter Iranern die Sorge gross, dass Unbeteiligte zu Schaden kommen könnten, weswegen sehr viele Menschen die Hauptstadt Teheran verlassen und in den Norden des Landes flüchten. Das heisst jedoch nicht, dass das israelische Vorgehen abgelehnt wird. Ein iranischer Freund – er heisst A., ist Mitte fünfzig und lebt in Teheran – schreibt mir per Messenger:

„Bei uns ist bisher alles in Ordnung. Bis heute greift Israel gezielt militärische Anlagen, Atomanlagen und Regierungsmitglieder an. Wenn sie die Regierungs- mitglieder in ihren Wohnungen angreifen, werden dabei leider auch die Nachbarn unvermeidlich geschädigt. Obwohl Nordteheran oft angegriffen wurde, haben wir in unserer Wohnung kaum etwas davon mitbekommen.

Viele sind in den Norden Irans geflüchtet, manche haben dort ihre Villas, andere stellen Zelte auf. Wieder andere wurden von ihren Verwandten aufgenommen. Wir möchten aber in Teheran bleiben. Wir haben keine Angst, wenn Israel gezielt angreift. Ich hoffe, die Regierung stürzt bald und es gibt keine grösseren Schäden.“

Getroffen hat es vor allem die Spitzen des Unterdrückungsapparates und die Ernennung zum Nachfolger eines durch israelische Raketen getöteten Generals kommt einem Todesurteil gleich, denn Israel eliminiert auch gleich den Nachfolger. Tatsächlich wird in der iranischen Diaspora das israelische Vorgehen „mehrheitlich gefeiert“, wie der WDR erfahren hat.

Regimepropaganda findet hierzulande jedoch noch immer eine Plattform: So möchte in der „taz“ die Kolumnistin Daniela Sepehri das israelische Vorgehen stoppen, weil dieses, so die verquere Logik, einem Regimewechsel im Wege stehe. Der „Zeit“-Journalist Jörg Lau wiederum, der seit zwanzig Jahren an eine Reform des Regimes glaubt, beweist, dass er noch immer nichts dazugelernt hat.

Sepehri, Lau und viele andere ihres Schlages sind das letzte Aufgebot einer Regimelobby, die vorgibt, mit dem Regime nichts zu tun zu haben, um dann doch nur dessen Narrative zu verbreiten. Sollte das Regime in den kommenden Wochen der Geschichte angehören, dann haben auch sie hoffentlich nichts mehr zu sagen und wird niemand mehr ihre Einschätzungen zum Thema Iran zur Kenntnis nehmen wollen.

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