Dossier: Die antiisraelische Rhetorik der Islamischen Republik Iran
Autor: Michael Kreutz | Letzte Ăberarbeitung: 24. Juli 2018
Die Zahl der Webseiten, die behaupten, dass Ahmadinejad nie von einer Vernichtung des Staates Israel gesprochen habe, ist mittlerweile Legion. Diese Behauptung wird im folgenden ĂŒberprĂŒft und mit anderen Ăusserungen Ahmadinejads verglichen. Grundlage sind immer die persischen Originaltexte.
Wir alle erinnern uns noch an die Worte des iranischen PrĂ€sidenten Ahmadinejad, der fand, dass Israel von der Landkarte getilgt werden mĂŒsse. Der erste, der behauptete, es handele sich dabei um einen Ăbersetzungsfehler, war ein amerikanischer Orientalist, Juan Cole. Wo in den englischen Medien davon die Rede war, dass fĂŒr Ahmadinejad âIsrael wiped off the mapâ gehöre, habe im persischen Original etwas anderes gestanden, behauptet Cole:
(âŠ) I object to the characterization of Iranian president Mahmoud Ahmadinejad as having âthreatened to wipe Israel off the map.â I object to this translation of what he said on two grounds. First, it gives the impression that he wants to play Hitler to Israelâs Poland, mobilizing an armored corps to move in and kill people.
But the actual quote, which comes from an old speech of Khomeini, does not imply military action, or killing anyone at all. The second reason is that it is just an inexact translation. The phrase is almost metaphysical. He quoted Khomeini that âthe occupation regime over Jerusalem should vanish from the page of time.â It is in fact probably a reference to some phrase in a medieval Persian poem. It is not about tanks.
Stein des Anstosses ist der Ausdruck safhe-ye ruzgar, den man in der Tat nur schwer wörtlich ĂŒbersetzen kann. Das Wort safhe, das aus dem Arabischen kommt, hat im wesentlichen zwei Bedeutungen: âSeiteâ (eines Buches) und âOberflĂ€cheâ, i.w.S auch âGebietâ oder âLandâ. Noch schillernder ist der Begriff ruzgar, der âZeit, Epocheâ, aber auch âWeltâ, âLebenâ oder âSchicksalâ bedeuten kann. Das macht die Sache nicht eben einfach, aber wie man es auch dreht oder wendet: Ob Israel (bei Ahmadinejad: âBesetzer von Jerusalemâ) nun von der âFlĂ€che der Weltâ oder aus der âSeite der Epocheâ verschwinden soll, unterscheidet sich nicht in der Satzbedeutung, sondern nur im stilistischen Mittel.
Tendenziös ist aber auf jeden Fall Coles Ăbersetzung des SatzprĂ€dikats: Wo es nĂ€mlich im Original[1] heisst âemam-e aziz-e ma farmudand in rejim-e eshghalgar-e Qods bayad az safhe-ye ruzgar mahv shavadâ also: âUnser lieber Imam [Khomeini] sagte, dass der Besetzer Jerusalems vom Angesicht der Erde/ aus der Seite der Epoche/ dem Buch der Geschichte getilgt werden muss, da heisst es ganz harmlos bei Cole âshould vanish fromâŠâ, als ob Khomeini, den Ahmadinejad zustimmend zitiert, jemals hatte sagen wollen, Israel werde sich ganz von selbst auflösen. Das arabisch-persische mahv kann zwar auch die weniger starke Bedeutung âverschwindenâ haben, wĂŒrde aber aus diesem Kontext heraus sicherlich nicht so verstanden werden. Denkbar wĂ€re eine Ăbersetzung wie âIsrael muss von der BildflĂ€che verschwindenâ. Inwieweit aus diesem Satz Gewalt spricht, möge der Leser fĂŒr selbst entscheiden.
Wichtig ist allerdings der Kontext: Die Worte waren, wie wir uns erinnern, Teil einer Ansprache, die Ahmadinejad auf der Konferenz âEine Welt ohne Zionismusâ hielt (jahan-e bedun-e sahyonism). Daher ist auch klar, dass Ahmadinejad nicht nur die vermeintliche Besetzung Jerusalems oder der Westbank ein Dorn im Auge ist. WĂ€hrend Cole hier auf dem schmalen Grad der Philologie wandelt, ĂŒbersieht er aber noch etwas ganz anderes: Derselbe Ahmadinejad erklĂ€rte â vom Westen nicht unregistriert â nĂ€mlich auch[2], dass âjeder, der Israel offiziell anerkennt, vom Zorn der islamischen Gemeinschaft verbrannt werden wirdâ (harkas Esrail-ra be-resmiyyat be-shenasad, be atesh-e qahr-e ommat-e Eslam khahad sukht), wobei der Begriff qahr auch âGewaltâ (statt Zorn) heissen kann. Und weiter: âDie Verwirklichung einer Welt ohne Amerika und ohne Israel ist machbar und erreichbarâ (tahaqqoq-e donya-ye bedun-e Amrika ve-Esrail dast-yaftani ve-shodani ast). Alles nur âa reference to some phrase in a medieval Persian poemâ?
Alledings gibt es auch Ăbersetzungen ins Englische, die das Regime selbst vorgenommen hat. Eine davon war auf einem Foto zu sehen, das das Magazin âFocusâ in seiner Ausgabe Nr. 19 vom 18. Mai 2006, S. 206, veröffentlichte. Auf einem staatlichen Propagandaplakat der Teheraner Machthaber stand unter dem inkriminerten persischen Satz bayad az safhe-ye ruzgar mahv shavad auf Englisch: âIsreal must be wiped out the worldâ, und das ist trotz des etwas schrĂ€gen Englisch eine klare und deutliche Aussage.
Cole nun behauptete, dass fĂŒr die englische Redewendung âto wipe off the mapâ kein Pendant im Persischen existiere. Das jedoch ist ein logischer Zirkel: Erst erklĂ€rt er die englische Ăbersetzung fĂŒr unzutreffend, um dann zu behaupten, es gebe keine Entsprechung fĂŒr das englische âto wipe off the mapâ im Persischen. Dabei sollte jedem, der aus einer Sprache in eine andere ĂŒbersetzt klar sein, dass eine Ăbertragung Wort fĂŒr Wort zu einem sinnentstellenden Ergebnis fĂŒhren muss. Ăbersetzt werden können nur Satzintentionen, Sinneineheiten also, die dem Kontext entsprechen. Darum wird aus der deutschen Redewendung âzwei Fliegen mit einer Klappe schlagenâ im Englischen âto kill two birds with a stone.â
In Deutschland hat Coles misslungeener Ăbersetzungsvorschlag allerdings schnell dankbare Aufnahme gefunden. Offensichtlich fĂ€llt es gerade Intellektuellen schwer, den grundsĂ€tzlichen Charakter des iranischen Regimes im allgemeinen und den Ahmadinejads im besonderen anzuerkennen. Dazu gehört auch der Mythos, dass Ahmadinejad sich lediglich gegen die israelische Besetzung Jerusalems ausgesprochen habe, nicht jedoch gegen die Existenz des jĂŒdischen Staates.
So soll nach Angaben der saudischen Nachrichtenagentur SPA der iranische PrĂ€sident Ahmadinejad, der einige Zeit zuvor auf Staatsbesuch in Saudi-Arabien war, der Friedensinitiative des Arabischen Gipfels in Beirut 2002 seine UnterstĂŒtzung zugesagt haben. Diese Melddung fand Eingang in die westlichen Medien. Auch die FAZ berichtet davon. Und beruft sich auf die Saudische Nachrichtenagentur.
Dass jedoch ein Ahmadinejad, der von einer Welt ohne Israel trĂ€umt, nun ausgerechnet eine Friedensinitiative fĂŒr den Nahostkonflikt unterstĂŒtzen soll, ist nur schwer zu glauben. Die Meldung ist aber sicherlich Wasser auf den MĂŒhlen all derer, die die GefĂ€hrlichkeit des Teheraner Regimes zu verharmlosen pflegen. TatsĂ€chlich bestreitet IRNA, die amtliche Nachrichtenagentur des Mullahregimes, dass Ahmadinejad die Arabische Friedensinitiative befĂŒrworte. Mehr noch, nach amtlicher Darstellung habe es nie auch nur ein GesprĂ€ch zwischen Ahmadinejad und dem saudischen König Abdullah ĂŒber dieses Thema gegeben.
In diesem Stil geht es weiter: Ahmadinejad liess nicht davon ab, öffentlich von der Vernichtung Israels zu trÀumen. Im folgenden die Dokumentation des Originaltextes von der offiziellen WebprÀsenz des iranischen PrÀsidenten (Hervorhebung von mir, MK):
۱ÙÙŰł ŰŹÙ
ÙÙ۱ ÚŻÙŰȘ: Ù
ÙŰȘ ÙŰ§Ù ŰŻÙÙۧ ۯ۱ ŰŰ§Ù ÙŸÙÙŰłŰȘÙ ŰšÙ ÙÙ Ű±Ùۯ۟ۧÙÙ ŰČÙŰ§Ù ÙŰłŰȘÙŰŻ ÙÙ ŰšÙ ŰČÙŰŻÙ ŰšÙ Ű§ÙÙۧÙÙŰł ŰšÙÙŰ±Ű§Ù ŰÙÛÙŰȘ Ű ŰčۯۧÙŰȘ Ù ÛگۧÙÙ ÙŸŰ±ŰłŰȘÛ Ù
ŰȘŰ”Ù ŰźÙۧÙÙŰŻ ŰŽŰŻ .
ŰŻÙŰȘ۱ Ù
ŰÙ
ÙŰŻ ۧŰÙ
ŰŻÙ ÙÚۧۯ ÙÙ Ű±ÙŰČ ÙÙŰŽÙŰšÙ ŰŻŰ± ŰŻÙۯۧ۱ Ù
ÙÙÙ
ۧÙŰ§Ù ŰźŰ§Ű±ŰŹÙ ŰŽŰ±ÙŰȘ ÙÙÙŰŻÙ ŰŻŰ± Ù
۱ۧ۳Ù
۳ۧÙگ۱ۯ ۱ŰÙŰȘ ŰšÙÙۧÙگ۰ۧ۱ Ù۞ۧÙ
ŰŹÙ
ÙÙŰ±Ù Ű§ŰłÙۧÙ
Ù Ű§ÙŰ±Ű§Ù ŰłŰźÙ Ù
Ù ÚŻÙŰȘŰ ŰšŰ§ ۧŰčÙۧÙ
ۧÙÙ Ù
Ű·ÙŰš ۧÙŰČÙŰŻ : ۧÙ
۱ÙŰČ Ù۱ÙÙÚŻ Ù Ű±Ű§Ù Ű§Ù
ۧÙ
ŰźÙ
ÙÙÙ (۱Ù) ۧŰČ ŰłÙÙ ŰȘÙ
ۧÙ
Ù
ÙŰȘ ÙŰ§Ù ŰŹÙŰ§Ù ŰšÙ ŰčÙÙŰ§Ù ŰšÙŰȘ۱ÙÙ Ű±Ű§Ù ŰšŰ±ÚŻŰČÙŰŻÙ ŰŽŰŻÙ Ű§ŰłŰȘ Ù ŰšÙ ÙŰ¶Ù Ű§ÙÙÙ ŰŻŰ± ۹۳ŰȘۧÙÙ ÙÙ ŰȘŰÙÙ . ŰčŰžÙÙ
ۯ۱ ŰČÙŰŻÚŻÙ ŰšŰŽŰ±Ù ÙŰłŰȘÙÙ
ÙÙ ŰšŰ§ ŰȘۧÙÙŰŻ ۚ۱ ۧÙÙÙ٠«ٟÙۧÙ
ۧÙ
ۧÙ
Ű ŰŹÙۧÙÙ Ù ŰšŰŽŰ±Ù ŰšÙŰŻ Ù Ù
۱ŰČ ŰŹŰș۱ۧÙÙۧÙÙŰ Ù
Ű°ÙŰšÙ Ù ÙÚŰ§ŰŻÙ ÙۯۧێŰȘ» Ű Ű§ŰžÙۧ۱ Ù۱ۯ: ÙÙŰȘÙ ÙŰłŰȘÙ ÙŰ§Ù Ù
ÙۧÙÙ
ŰȘ ŰčÙÙÙ Ù۞ۧÙ
ŰłÙŰ·Ù ŰŻŰ± ۳۱ۧ۳۱ ŰŻÙÙۧ ŰŽÙÙ ŰšÚŻÙ۱ۯ Ù Ù
ÙŰȘ Ùۧ ŰšÙ ÙÙŰ·Ù ŰȘŰ”Ù
ÙÙ
ۚ۱۳ÙŰŻ Ű ÙÙÚ Ùۯ۱ŰȘÙ ÙÙ
Ù ŰȘÙۧÙŰŻ ŰŹÙÙÙ Ű۱ÙŰȘ ŰąÙÙۧ ۱ۧ ŰšÚŻÙ۱ۯ .
۱ÙÙŰł ŰŹÙ
ÙÙ۱ ŰȘ۔۱ÙŰ Ù۱ۯ : ÙÙÙŰŻ ŰŽÙ
ۧ۱ێ Ù
ŰčÙÙŰł ÙۧۚÙŰŻÙ Ű±ÚÙÙ
Ű”ÙÙÙÙÙŰłŰȘÙ ŰšÙ ŰŻŰłŰȘ Ù۱ŰČÙŰŻŰ§Ù ÙŰšÙŰ§Ù Ù ÙÙ۳۷ÙÙ ŰźÙŰ±ŰŻÙ Ű§ŰłŰȘ Ù ŰšÙ ŰČÙŰŻÙ ŰŽŰ§ÙŰŻ ÙۧۚÙŰŻÙ Ű§ÙÙ Ű±ÚÙÙ
ŰłŰȘÙ
گ۱ ŰźÙۧÙÙÙ
ŰšÙŰŻ Ű ŰČÙ۱ۧ ÙÙ
Ù ŰŹÙۧÙÙŰ§Ù Ű§ŰČ Ù
ŰŻÙ۱ÙŰȘ Ùۯ۱ŰȘ ÙŰ§Ù ÙŰ§ŰłŰŻŰ Ùۧ۔ۧÙŰ Ù ŰșÙ۱ ۧÙ
ۧÙŰȘۯۧ۱ ۯ۱ ŰŻÙÙۧ ۟۳ŰȘÙ ŰŽŰŻÙ Ű§ÙŰŻ Ù Ù
ÙŰȘ۞۱ ŰۧÙÙ
ÙŰȘ ۧÙŰłŰ§Ù Ű”Ű§ÙŰ ŰšŰ± ŰŹÙŰ§Ù ÙŰłŰȘÙŰŻ.
ŰŻÙŰȘ۱ ۧŰÙ
ŰŻÙ ÙÚۧۯ ۯ۱ ۧۯۧÙ
Ù ŰłŰźÙŰ§Ù ŰźÙŰŻ ÙÙ
ÚÙÙÙ ŰšÙ ŰŽŰźŰ”ÙŰȘ ŰšÙ ÙŰžÙ۱ ۧÙ
ۧÙ
۱ۧŰÙ ŰŻŰ± ŰŹÙŰ§Ù Ù
Űčۧ۔۱ Ű§ŰŽŰ§Ű±Ù Ù ŰźŰ§Ű·Ű±ÙŰŽŰ§Ù Ù۱ۯ: ۧÙ
ۧÙ
ÙŸÙŰ±Ù ŰÙÙÙÙ Ù Ű§ŰłŰȘÙۧ۱ ÙŸÙۧÙ
ŰšŰ±Ű§Ù Ű§ÙÙÙ Ù ŰȘŰŹÙÙ ÙÙ
Ù ŰźÙŰšÙ Ùۧ Ù ŰČÙۚۧÙÙ Ùۧ ۯ۱ ŰŻÙŰ±Ű§Ù Ù
ۧ ÙŰžÙ۱ ۧ۟ÙŰ§Ű”Ű ŰŽŰŹŰ§ŰčŰȘŰ ŰȘÙۧ۶ŰčŰ ÙۯۧÙŰ§Ű±Ù Ű Ű§Ù
ۧÙŰȘŰŻŰ§Ù Ù ŰčŰŽÙ ŰšÙ Ù
۱ۯÙ
ۧ۳ŰȘ.
ÙÙ ŰšŰ±ŰŹŰłŰȘÙ ŰȘ۱ÙÙ ŰŻÙŰŻÚŻŰ§Ù Ű§Ù
ۧÙ
ŰźÙ
ÙÙÙ (۱Ù) ۱ۧ ۧÙÙ
Ű§Ù ŰšÙ ŰźŰŻŰ§ Ù ÙÙÙÙ Ù۳ۚŰȘ ŰšÙ Ù۔۱ŰȘ ۧÙÙÙ ŰŻŰ§ÙŰłŰȘ Ù ÚŻÙŰȘ: ۧگ۱ ÙŰłÙ ŰšŰ±Ű§Ù ŰźŰŻŰ§ Ű۱ÙŰȘ ÙÙŰŻŰ ŰȘÙ
ۧÙ
ŰąÙ۱ÙÙŰŽ ÙŸŰŽŰȘÙŰšŰ§Ù Ű§Ù ŰźÙۧÙŰŻ ŰšÙŰŻ Ù ŰŽÙŰłŰȘ ÙŰ§ÙŸŰ°Ù۱ ŰźÙۧÙŰŻ ŰŽŰŻ.
ۚ۱ۧ۳ۧ۳ ۧÙÙ ÚŻŰČۧ۱ێ ۯ۱ ۧÙÙ ŰŻÙۯۧ۱ Ű”Ù
ÙÙ
ÙŰ ŰŽÙ
Ű§Ű±Ù Ű§ŰČ ŰčÙÙ
ۧ Ù۔ۧŰŰšÙŰžŰ±Ű§Ù ŰźŰ§Ű±ŰŹÙ ŰŽŰ±ÙŰȘ ÙÙÙŰŻÙ ŰŻŰ± ŰąÙÙÙ ŰłŰ§Ùگ۱ۯ ۱ŰÙŰȘ ۧÙ
ۧÙ
ŰźÙ
ÙÙÙ(۱Ù) Ű ŰŻÙۯگۧÙÙŰ§Ù ÙŰ§ŰłÙ Ù Ű§ÙŰȘŰ”Ű§ŰŻÙ Ù
۱ۯÙ
Ù Ù
ŰłÙÙÙŰ§Ù ÙŰŽÙ۱ ŰźÙŰŻ ۱ۧ ŰŻŰ±ŰšŰ§Ű±Ù ÙÙŰŽ ŰšÙ ŰšŰŻÙÙ Ű§Ù
ۧÙ
۱ۧŰÙ ŰŻŰ± ۧÙۏۧۯ ŰȘŰÙÙۧŰȘ ŰŹÙۧÙÙ Ű§Ű±Ű§ÙÙ Ù۱ۯÙ.
Der entscheidende Satz, auf den es ankommt, lautet: kelÄ«d-e ĆĄomÄreĆĄ-e maÊżkĆ«s-e nÄbĆ«dÄ«-ye reĆŸÄ«m-e áčŁahyaunÄ«stÄ« be dast-e farzandÄn-e LobnÄn ve-FelasáčÄ«n áž«Ćrde ast, ve-be zĆ«dÄ« ĆĄÄhed-e nÄbĆ«dÄ«-ye Ä«n reĆŸÄ«m-e setamgÄr áž«ÄhÄ«m bĆ«d, zÄ«rÄ hame ǧahÄniyÄn az modÄ«rÄ«yat-e qodrathÄ-ye fÄsed, nÄ-áčŁÄleáž„ ve-ÄĄeyr-e emÄnat-dÄr dar donyÄ áž«aste ĆĄode-and ve-montaáșer-e áž„akemÄ«yat-e ensÄn-e áčŁÄleáž„ bar ǧahÄn hastand.
Deutsch: âDer Knopf [wörtlich: SchlĂŒssel] zum Countdown der Vernichtung [nÄbĆ«dÄ«] des zionistischen Regimes ist durch die Hand der Kinder des Libanons und PalĂ€stinas ausgelöst worden [be dast áž«Ćrde ast] und schon bald [be zĆ«dÄ«] werden wir Zeuge der Vernichtung des tyrannischen Regimes werden, sind doch alle Menschen der Herrschaft verdorbener [fÄsed], unrechter und unglĂ€ubiger MĂ€chte auf der Welt ĂŒberdrĂŒssig und warten auf die Herrschaft des guten Menschen ĂŒber die Welt.â
Die âHerrschaft des guten Menschen ĂŒber die Weltâ ist eine Anspielung auf die erwartete Ankunft des Emam-e Zaman (Erlöser), der die Erde dereinst von der Tyrannei befreien wird. Ich brauche nicht extra hinzuzufĂŒgen, dass das Mullahregime die Hisbollah aktiv unterstĂŒtzt. Ahmadinejad spricht hier also keineswegs von einem erhofften Verlauf der Weltgeschichte, dem er selbst nur als Augenzeuge gegenĂŒbersteht. Dazu muss man im Auge behalten, dass das Teheraner Regime seit langem bereits aktiv militĂ€risch gegen Israel kĂ€mpft, und zwar hauptsĂ€chlich in Form der Hisbollah, dem verlĂ€ngerten Arm Teherans. Eine Meldung der amtlichen iranischen Nachrichtenagentur IRNA (Hervorhebung von mir, MK):
Basij commanders of ministries and offices on Wednesday met representative of Lebanese Hizbollah in Tehran on the anniversary of Hizbollahâs victory over the Zionist regime.
Commander of Basijis at ministries and offices Masood Chinigarzadeh told the audience that the 33-day successful resistance of the Lebanese Hizbollah forces against the Zionist regime is a victory belonging to all Muslims worldwide.
Chinigarzadeh said last year victory of Lebanese Hizbollah over the Zionist regime brought global fame for the resistant group and drew attention of all world Muslims in its favor.
He hoped that Lebanese Hizbollah resistance forces would get gradually more powerful in the world of Islam.
He said Iranian people pray for more victory of the Lebanese people against the occupying regime of Quds.
Man möge es bitte zur Kenntnis nehmen: Das iranische Mullahregime ist keinesfalls allein der Ăberzeugung, dass Israel quasi von selbst verschwinden werde, so wie die Sowjetunion ohne Ă€ussere Einwirkung in sich zusammengefallen ist, sondern es hĂ€lt ein militĂ€risches Vorgehen gegen den jĂŒdischen Staat fĂŒr mindestens legitim. Ein Treffen zweier so kampfwĂŒtiger Organisationen wie der Hisbollah und den Basij (SchlĂ€gertrupp des Mullahregimes) spricht hier BĂ€nde.
PalĂ€stina gilt in beider Weltsicht als unverĂ€usserliches islamisches Territorium, ĂŒber das eine nichtmuslimische Regierung kein Recht hat zu herrschen. Auch können mit einem Gebet âfĂŒr weitere Erfolge gegen das Besatzungregime von Jerusalemâ (Quds) keine Verteidigungssiege gemeint sein, denn dann wĂ€re es wohl logischer, gleich dafĂŒr zu beten, dass kein weiterer Krieg zwischen Israel und dem Libanon mehr stattfinden möge!
Und schliesslich: Der chiliastisch-militĂ€rische Charakter des Mullahregimes enthĂŒllt sich vortrefflich an Ahmadinejads jĂŒngster Rede (En.) bei seinem Besuch in Afghanistan: âEs gibt keinen Weg fĂŒr die Erlösung der Menschheit als durch die Herrschaft des Islam ĂŒber die Menschheit.â
Auch die jĂŒngste Ăusserung Ahmadinejads spricht BĂ€nde: Der Nachrichtenagentur AFP zufolge bezeichnete Ahmadinejad in seiner Grussbotschaft den jĂŒdischen Staat als âverwesende Leiche und tote Ratteâ, der ausserdem âdem Untergang geweihtâ sei. Im Krieg der Hisbollah gegen Israel 2006 habe das libanesische Volk Israel eine Niederlage bereitet, sodass dieses nun âwie eine tote Ratteâ beginnen werde, zu verwesen.
Falls wieder einmal jemand meint, besser Persisch zu können als die Mullahs: Die iranische Nachrichtenagentur IRNA bestĂ€tigt in ihrer englischen Onlineausgabe die Ăusserungen Ahmadinejads:
Addressing Majlis representatives, he said (âŠ) the usurper and fabricated regime is moving towards annihilation.
(âŠ) after the Lebanese nation slapped it in the face, they are like dead rats.
(âŠ) âIf some think that they can make any change in the global calculations, they are in mistaken because nations around the world will bury them ,â concluded President Ahmadinejad.
- http://www.president.ir/ahmadinejad/speeches/1384/aban-84/840804sahyonizm.htm â§
- http://www.president.ir/ahmadinejad/cronicnews/1384/08/04/index-f.htm â§
Ahmadinejad delegitimiert die Existenz des Staates Israel, den er von der BildflĂ€che zu verschwinden wĂŒnscht; er bedient sich einer Sprache, die die Anwendung von religiös motivierter Gewalt, wenngleich in einem allgemein gehaltenen und unprĂ€zisen Sinne, als zulĂ€ssig zum Ausdruck bringt; er dĂ€monisiert Israel mit Begriffen, die eine KĂŒnstlichkeit und MorbiditĂ€t des jĂŒdischen Staates suggerieren; und er macht deutlich, dass an an einer versöhnlichen Ăbereinkunft mit Israel â sei es in Fragen regionaler Sicherheit, sie es in Fragen des Nahostkonflikts â nicht interessiert ist.
Zum jĂ€hrlichen Qods-Tag hat der iranische PrĂ€sident Ahmadinejad eine Rede gehalten, die ich im folgenden auszugsweise dokumentiere, und zwar in deutscher Ăbersetzung auf Grundlage der persischsprachigen Paraphrase der amtlichen iranischen Nachrichtenagentur IRNA.[1]
Das zionistische Regime, so Ahmadinejad, ist eine Verschwörung und ein Wegbereiter fĂŒr die Herrschaft kulturloser Kapitalisten und seine Parole ist die Parole der Herrschaft ĂŒber die ganze Welt. Der beste Beweis dafĂŒr, dass Israel dem zerstörerischen Geist des westlichen Kapitalismus den Weg in den Nahen Osten bereite, sei die dauerhafte RĂŒckstĂ€ndigkeit der LĂ€nder dieser Region â als Teil des zionistischen Plans, die regionale Vorherrschaft zu ĂŒbernehmen. Die fortgesetzte Existenz Israels sei daher nicht nur gegen PalĂ€stina und die Staaten der Region gerichtet, sondern gegen die menschliche WĂŒrde (karÄmat-e ensÄnÄ«) aller Völker. In gleicher Weise seien alle menschlichen Werte und Grundlagen, wie auch Gesetze und BeschlĂŒsse, die auf der Welt gelten sollten, dem Zionismus zum Opfer gefallen.
Alle PrĂ€missen der israelischen Existenz seien denn auch auf LĂŒgen und TĂ€uschungen aufgebaut. Ăberall in der Welt, selbst in Europa und Amerika, lebten die Massen unter elendesten wirtschaftlichen Bedingungen (badtarÄ«n ĆĄarÄyeáč-e eqteáčŁÄdÄ«), weshalb sie wegen einer antihumanen Macht (áž„ÄkemÄ«yat-e zedd-e ensÄnÄ«) den GĂŒrtel enger schnallen mĂŒssen. Das âzionistische Regimeâ sei ein Symbol materiellen Denkens (namÄd-e andÄ«ĆĄe-ye mÄddÄ«) und begĂŒnstige das kapitalistische Management.
Die Existenz des âzionistischen Regimesâ in PalĂ€stina diene nicht dem Schutz einiger verstreuter Juden oder der AusĂŒbung der jĂŒdischen Religion, gleichwohl sei die palĂ€stinensische Frage keine Frage zwischen Juden und Muslimen oder Juden und Arabern, vielmehr sei PalĂ€stina zu einem Reservoir von Sklavenhaltern und Ausbeutern (barde-dÄrÄn ve-esteÊżmÄ-garÄn) gemacht worden, die ihre TĂ€tigkeit verstetigen wollen.
Deren Anliegen begrĂŒnde auch die Opposition gegenĂŒber dem iranischen Nuklearprogramm: Unter dem Vorwand der Sicherheit fĂŒr das zionistische Regime leiste die kapitalistische Welt mit allen Mitteln Widerstand gegen Iran. Der Jerusalem-Tag (rĆ«z-e qods) sei daher ein Schrei der ganzen Menschheit nach Freiheit von Sklavenhaltern und Ausbeutern und denjenigen, die heute den Anspruch auf Demokratie und Menschenrechte erheben. Israel sei folglich die Achse der Internationale von Dieben und Verbrechern.
Der Qods-Tag dagegen, so Ahmadinejad weiter, verteidige die Rechte der UnterdrĂŒckten (mustaáșÊżafÄn) dieser Welt (ein Kampfbegriff der Islamischen Revolution). Der Quds-Tag sei ein Tag der âWiederbelebung der Menschlichkeitâ (eáž„yÄ-ye ensÄnÄ«yat) und der âmenschlichen Ehreâ (ĆĄarÄfat-e ensÄnÄ«). In den letzten 62 Jahren sei die Welt Zeuge geworden, wie nach dem Zusammenbruch der PrĂ€missen israelischer Existenz das wichtigste Ziel des zionistischen Regimes in der eigenen Anerkennung und Konsolidierung bestehe.
Dies wollten die Zionisten erreichen, indem sie eine Million PalĂ€stinenser vertrieben und grossflĂ€chig mordeten (koĆĄtÄr-e wasÄ«Êż-e -mardom), darunter Kinder und Frauen, oder indem sie einige Kompromissler dazu bewegten, sich zu ergeben. Doch wĂ€hrend sie noch jubelten und glaubten, ihre Herrschaft auf Dauer errichtet zu haben, war plötzlich der 12. Imam aus der Tiefe der Geschichte aufgebrochen, um das Banner der Freiheit, der Einheit (touáž„Ä«d) und der Gerechtigkeit zu hissen.
Eine grosse Welle habe seither den Iran, dann die Region und schliesslich die ganze Welt erfasst, in dessen Herzen der Qods-Tag zur Achse aller Monotheisten (mowaáž„áž„edÄn) und Gerechtigkeitsliebenden wurde. Die MĂ€chtigen seien gegen diese Welle aufgestanden und bildeten sich ein, durch UnterdrĂŒckung, verschĂ€rfte Roheit, lĂŒgnerische Propaganda und dem ĂberschĂŒtten mit westlichen Dollars dieses Regime stabilisieren zu können. Sie glaubten, sie könnten auf palĂ€stinensischem Boden einen solchen rassistischen zionistischen Staat (doulat-e neĆŸÄd-parast-e áčŁehyĆ«nÄ«stÄ«) stabilisieren.
Die Ausweitung des palĂ€stinensischen Widerstands und die Vertiefung des Widerstandes in der Region sowie das Hochhalten der palĂ€stinensischen Aspirationen in den Herzen und Seelen der Jugendlichen und der GlĂ€ubigen der Region sowie der Freiheitsliebenden der Welt haben dem zionistischen Regime zwei harte SchlĂ€ge zugefĂŒgt: Im Libanon (2006) und in Gaza (2008). Mittlerweile, so Ahmadinejad, sei auch das âzionistische Regimeâ zur Ăberzeugung gelangt, dass es sich unter den gegenwĂ€rtigen Bedingungen auf dem Boden PalĂ€stinas nicht konsolidieren könne. Mittlerweile sei gar das âFundament der zionistischen EntitĂ€tâ (asÄs-e kiyÄn-e áčŁehyĆ«nÄ«stÄ«) in Gefahr geraten.
Ahmadinejad riet zur Vorsicht, einen unabhĂ€ngigen palĂ€stinensischen Staat auf einem winzigen StĂŒck Land von 11% der FlĂ€che PalĂ€stinas zu errichten. Die MĂ€chtigen seien darauf aus, einen Umsturz der Region zu untergraben, um so die âWurzel des Verderbensâ (ÄĄoráčŻĆ«me-ye fasÄd) aufrechtzuerhalten. Die PalĂ€stinenser ruft er zur Einheit auf, um gemeinsam einen âSchritt vorwĂ€rtsâ (gÄm-e ǧelou) zu machen. Das âheilige Ziel der Befreiung PalĂ€stinasâ (hadaf-e moqaddas-e azÄd-sÄzÄ«-ye FelasáčÄ«n) dĂŒrfe nicht einen Augenblick aus den Gedanken der PalĂ€stinenser und der Völker der Region verschwinden.
Die Ausrufung eines unabhĂ€ngigen Staates PalĂ€stina sei nur der erste Schritt, nicht der letzte. Darauf mĂŒssten alle Anstrengungen gerichtet sein. Diejenigen, die die Wurzel aller Diktaturen, aller Verbrechen und des gesamten Unheils aller Völker seien, wĂŒrden unter dem Vorwand von Demokratie und Freiheit durch die HintertĂŒr ihre Herrschaft zu erneuern suchen. Weiter erklĂ€rt Ahmadinejad, dass Freiheit, Gerechtigkeit und Selbstbestimmung nicht aus den Gewehrkugeln der NATO-MĂ€chte und Amerikas kommen.
Ahmadinejad ruft zur Einheit der Völker auf und mahnt, dass ein Staat, der kein gutes VerhĂ€ltnis zu seiner Bevölkerung pflege, von dieser getrennt sei. (Kommentar erĂŒbrigt sich!) Die militĂ€rische Einmischung der NATO fĂŒhre nur zu Zerstörung und VerwĂŒstung der Völker, ihrer Kulturen, Ăkonomien und WĂŒrde (áž„eyáčŻÄ«yat). (Was das mit PalĂ€stinas zu tun hat, ist nicht ganz klar: Soll das heissen, die BekĂ€mpfung Israels mit Waffengewalt sei â in Analogie zu Afghanistan oder Irak â kontraproduktiv? Oder soll die NATO nur als Beispiel fĂŒr das zerstörerische Potential des Westens vorgefĂŒhrt werden, was eine âBefreiungâ PalĂ€stinas â mit welchen Mitteln auch immer â umso dringlicher macht?)
Ohne den Feind kleinreden zu wollen, so Ahmadinejad, sehe er doch, dass dieser seinen historischen Tiefpunkt erreicht habe (was wohl Gaddafi dazu sagen mag?), aber natĂŒrlich mĂŒsse man damit rechnen, dass er erneut KrĂ€fte sammle, um das zionistische Regime zu retten. Alle GlĂ€ubigen, Monotheisten, Gerechtigkeits- und Freiheitsliebenden mĂŒssten sich auf die âVernichtung des zionistischen Regimesâ (maáž„w-e reĆŸÄ«m-e áčŁehyĆ«nÄ«stÄ«) konzentrieren, sodass die Anerkennung eines unabhĂ€ngigen palĂ€stinensischen Staates nicht der Endpunkt, sondern nur der erste Schritt (gÄm-o sekĆ«-ye awwal) sein könne. Letztlich gehe es darum, dass das ganze besetzte PalĂ€stina befreit werde.
Das âzionistische Regimeâ sei ein âHerd von Mikroben und Krebszellenâ (kÄnĆ«n-e mÄ«krĆb ve-selĆ«lhÄ-ye saráčÄnÄ«). Ăberlasse man ihm auch nur einen Handbreit palĂ€stinensischen Bodens, so sammle es schnell wieder KrĂ€fte und schĂ€dige die ganze Region. Wer von Demokratie, Freiheit und Gerechtigkeit rede, könne nicht zugleich mit dem âzionistischen Regimeâ und Amerika zusammenarbeiten. Soweit Ahmadinejad.
Es wird wieder viel kreative Pseudowissenschaft nötig sein, um Ăusserungen wie âZerstörung des zionistischen Regimesâ, âHerd von Mikroben und Krebszellenâ und dergleichen zu entschĂ€rfen und als westliche MissverstĂ€ndnisse schönzureden. (27.08.2011)
Seither sind sieben Jahre vergangen. Ahmadinejad ist lĂ€ngst nicht mehr PrĂ€sident. Aber Khamenei ist noch da. âDas zionistische Regime wird unter Einsatz der muslimischen LĂ€nder definitiv beseitigt werden.â Das verkĂŒndete Irans RevolutionsfĂŒhrer Ajatollah Khamenei dieser Tage.
Es ist kaum zu glauben. Iran steht dank Trump unter aussenpolitischem Druck wie nie zuvor, wĂ€hrend im Inneren seit Ende letzten Jahres ununterbrochen Menschen gegen das Regime auf die Strasse gehen und in kreativen Aktionen deutlich machen, dass sie keine Reformen wĂŒnschen, sondern die Tyrannei einer islamischen Republik abschĂŒtteln.
Das Land verarmt zusehends und die Sanktionen machen es dem Regime nicht leichter, Wohlstand zu schaffen. Dabei könnte die Regierung die Sanktionen leicht beenden und die Unzufriedenheit der eigenen Bevölkerung beseitigen, wenn es endlich aufhörte, diese permanent zu drangsalieren und vor allem: Terrororganisationen im Ausland zu finanzieren.
Aber nichts da! Das Regime, vor allem sein RevolutionsfĂŒhrer, denkt nicht einen Augenblick daran, Frieden zu stiften und sich mit seinen Nachbarn, allen voran Israel, auszusöhnen. Nein, es will den Krieg. Es will die Zerstörung. Es will die Aggression. Es will das Chaos. Es will den Argwohn.
Egal, welche Probleme sein eigenes Land hat, Khamenei denkt an nichts anderes, als Israel lautstark mit seiner Vernichtung zu drohen (s. Abb. oben). Anders als westliche Apologeten des iranischen Regimes in der Vergangenheit haben glauben machen wollen, dass nÀmlich das Regime nur einen Regierungswechsel in Israel herbeisehne oder lediglich ein mittelalterliches Gedicht zitiert habe, nicht aber mit Vernichtung drohe, lÀsst das Regime in Wahrheit keinen Zweifel daran, dass es letzteres meint.
âBa hemmat-e mellat-ha-ye mosalmanâ â unter Einsatz oder Anstrengung der muslimischen LĂ€nder soll Israel beseitigt werden. Deutlicher kann man es nicht formulieren. Angesichts solcher Worte wird niemand behaupten können, dass StabilitĂ€t in der Region ein Ziel iranischer Politik sei. Khamenei will sein Land in den Untergang fĂŒhren. Die eigene Bevölkerung ist ihm gleichgĂŒltig.
(30. Juni 2018, Quelle)
Am 16. Juli 2018 hat Khamenei wieder zugeschlagen, diesmal auf seinem englischsprachigen Twitterkanal:
Die AnhĂ€nger der These, dass das Regime nicht von einer Vernichtung Israels trĂ€ume, sondern nur dessen vermeintlich zwangslĂ€ufigen Zusammenbruch herbeisehne, haben es diesmal besonders schwer: Hier benennet Khamenei den Akteur der von ihm erhofften Vernichtung: Es ist die palĂ€stinensische Nation mit UnterstĂŒtzung aller muslimischen Nationen, denen die historische Aufgabe zufallen soll.
Khameneis Twitterkanal (@khamenei_ir) hat kein Verifizierungszeichen, dennoch kann man davon ausgehen, dass Khamenei bzw. dessen BĂŒro die Autoren sind. Der Grund ist, dass Javad Zarif, derzeitiger Aussenminister der Islamischen Republik, der ĂŒber einen verifizierten Twitterkanal verfĂŒgt (@JZarif), selbst dem Kanal @khamenei_ir neben nur sieben anderen folgt. Es ist nicht anzunehmen, dass Zarif dies tun wĂŒrde, wenn es sich dabei um den Kanal eines unbekannten Nutzers handelte.
(24.07.2018)