Zu früh gefreut?

Als ich von dem Buch “Wir neuen Deutschen” hörte, war ich sofort begeistert. Endlich einmal Menschen migrantischer Herkunft, die – ohne diese zu verleugnen – sich offensiv zu Deutschland als ihrer Heimat bekennen. Die Deutschland trotz seiner Fehler als Chance begreifen, zumindest als Herausforderung. Die für sich in Deutschland mehr Vorteile als Nachteile sehen.

Dachte ich. Sofort wurde ich Facebook-Fan (ohne das Buch gelesen zu haben – ich rasender Irrer.) Doch offenbar hatte ich mich zu früh gefreut. Deutsch ist der Kulturpessismismus der drei Autorinnen nämlich ganz bestimmt. So war der Auslöser, “Wir neuen Deutschen” zu verfassen, allen Ernstes: Wut. Aus einem Interview mit dem Deutschlandradio:

Wut auf einen Diskurs, der über unsere Köpfe hinweg geführt wird – so haben wir das zumindest empfunden (…) –

Ich finde, es fehlt ein Wort der Anerkennung darüber, in was für einer Situation migrantische Familien sich oft befinden. –

Man soll also wirklich so wenig wie möglich auffallen, und das ist eigentlich ein zutiefst verstörender Vorgang (…)

Ihr seid der Wahnsinn! möchte man den drei Autorinnen da nur noch zurufen. Und wieder bricht ein neuer Tag an auf dem Planeten Deutschland.

[Aus dem Archiv.]

Gebühren versenkt

Der Neo-Liberalismus in der Wirtschaftspolitik hat im Verlauf der letzten 30 Jahre die Banken immer mächtiger werden lassen. Profit hat oberste Priorität, statt Investitionen bestimmen Spekulationen die Geschäfte. Dabei gerät die Politik immer mehr unter den Einfluss omnipräsenter Finanzmanager. Wird die gegenwärtige Finanzkrise daran etwas ändern?

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Auf nach Malle!

Was ist dran am Buch des Neuköllner Bürgermeisters Heinz Buschkowsky? Die Soziologin Necla Kelek hat es gelesen – und ein kleines Experiment gewagt:

Als der Vorabdruck des Buches in der “Bild”-Zeitung erschienen war, fragte ich bei einer Lesung den Vereinsvorsitzenden einer Moschee, was er von der These hält: “Integration ist an erster Stelle eine Bringschuld der Hinzukommenden.”

Er reagierte empört: “Wenn den Deutschen nicht passt, wie wir hier leben, sollen sie doch nach Mallorca gehen.”

Göttlich.

Siehe auch:

[Aus dem Archiv.]

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