Als Netanjahu denselben Fehler ein zweites Mal beging

Jetzt ist nicht die Zeit für Schuldzuweisungen. Über zweihundert israelische Geiseln sind in der Hand der Terrorgruppe Hamas, ihre Befreiung hat oberste Priorität. Zugleich muss Israel die Infrastrultur der Hamas im Gazastreifen lahmlegen und dies bei grösstmöglicher Schonung der Zivilbevölkerung, während im Westjordanland und an der Nordgrenze weitere Fronten entstehen. Das bedeutet eine enorme Herausforderung für den jüdischen Staat, dessen Premier Netanjahu freilich nicht umhinkommen wird, eines Tages politisch Rechenschaft dafür abgeben zu müssen, warum er zweimal denselben Fehler begangen hat.

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Europäische Verflechtungsgeschichten

Die heutigen Nationalstaaten sind vielfach auf dem Boden von Grossreich, die im 19. Jahrhundert den Zenit ihrer Macht überschritten hatte. Wenn der Kreml von einer bipolaren Weltordnung spricht, dann will er diese Ordnung zurückholen: Eine Ordnung, in der Grossreiche von Vasallenstaaten umgeben werden und das Recht des Stärkeren gilt – zumindest im überwiegenden Teil der Welt. Der Krieg in der Ukraine ist damit auch ein Konflikt über die künftige Weltordnung.

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Was George W. Bush über Wladimir Putin wusste

Die Sowjets haben die Erfahrung in Afghanistan gemacht, die Amerikaner und ihre Verbündeten später in Irak: Nach dem militärischen Sieg geht der Kampf oft erst richtig los. Nämlich als Guerillakrieg, als Bürgerkrieg oder in Form allgemein instabiler Verhältnisse, in denen weder Wohlstand noch Demokratie gedeihen. Die Militärhistoriker Andrew Bacevich und Daniel Bolger haben ausführlich beschrieben, wie westliche Feldzüge im Nahen Osten und anderswo von einem Wunschdenken geleitet waren, die ihre eigenen langfristigen Folgen ausblendeten.

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Putins Genozid-Lüge

Wie Propaganda wirkt, hat der in der DDR aufgewachsene Schauspieler Martin Brambach, der 1984 nach West-Berlin kam, vor Jahren einmal der FAZ erzählt (Wer is’ denn det? / Von Anke Schipp, 17.09.2017, Nr. 37, S. 16),: „Einerseits haben wir die DDR-Propaganda nicht ernst genommen, aber trotzdem hatte man dadurch immer das Gefühl, es müsste im Westen etwas Babylonisches geben. Danach habe ich jahrelang gesucht.

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Russischer Sonderweg, deutscher Sonderweg

Die Krim war über lange Zeit der Zankapfel zwischen Osmanen und Russen, bis Zarin Katharina die Grosse Ende des 18. Jahrhunderts die Halbinsel dem Russischen Reich einverleibte. Katharina prägte den Begriff “Neurussland” (Novarassija/ Новороссия) für die eroberten Gebiete, zu denen auch die Krim gehörte. Heute sprechen russische Separatisten in der Ostukraine wieder von “Neurussland” und in Deutschland ist es die russophile Neue Rechte, die sich für eine russische Krim erwärmt und sich mit dem Schriftzug Новороссия auf dem T-Shirt ablichten lässt.

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