Neues aus dem Iran? Eigentlich ist es nichts neues, wenn ein Ajatollah wie Mohammad Ali Movahedi-Kermani in seiner Freitagspredigt öffentlich die Vernichtung Israels herbeisehnt. Bemerkenswert ist das ganze aber insofern, als hierzulande noch immer viele glauben, das Regime sei seit dem Amtsantritt Rouhanis moderater geworden.
„Ajatollah Movahedi-Kermani: Wir werden Israel vernichten“ weiterlesenProaktive Teilhabeförderung
Dass wir jemals einen Zustand erreichen, in der niemand mehr Ressentiments gegen Menschen anderer Herkunft oder Religion hegt, bleibt auf ewig eine Utopie. Es wird wohl immer einen gewissen Prozentsatz der Bevölkerung geben, der rechtspopulistischen Ansichten zuneigt. Realistisch ist einzig, eine Gesellschaft zu erschaffen, in der xenophobe und rassistische Einstellungen nicht mehrheitsfähig, sondern allgemein missbilligt werden.
„Proaktive Teilhabeförderung“ weiterlesenZwischen Religion und Politik VIII – Die Geburt des Antisemitismus aus dem Geist der Gnosis
In Abgrenzung von der ahistorischen Kosmologie der Antike hat sich in der Moderne die Auffassung durchgesetzt, dass der Kosmos einem evolutionären Schema unterliegt, das die Existenz des Göttlichen zwar noch erlaubt, dieses aber nicht mehr als unabdingbar erscheinen lässt. Der Kosmos und mit ihm die gesamte materielle Existenz folgen nur noch Gesetzmässigkeiten, die der Erforschung durch den Menschen zugänglich sind. Für Hans Blumenberg besteht die wesentliche Leistung der Moderne darin, mit der Gnosis die Welt zwar für ungerecht zu halten, im Gegensatz zu ihr jedoch eine radikal andere Schlussfolgerung daraus gezogen zu haben, nämlich eine Rechtfertigung des Menschen.
„Zwischen Religion und Politik VIII – Die Geburt des Antisemitismus aus dem Geist der Gnosis“ weiterlesenMehr Frauenpower!
Die islamische Welt schäumt nicht gerade über vor guten Nachrichten. Aber manchmal gibt es doch Anzeichen von Verbesserung – ausgerechnet, was den Status von Frauen betrifft.
Natürlich muss man sich vor Scheinevidenzen hüten. Dass der Anteil weiblicher Studenten an vielen Universitäten in der islamischen Welt so hoch ist, hängt eben auch damit zusammen, dass viele Familien ihren Nachwuchs am liebsten auf westliche Universitäten schicken, die zu zahlenden Gebühren jedoch zu hoch sind, um alle Kinder studieren zu lassen, sodass den Mädchen meist nur die heimische Hochschule bleibt. „Mehr Frauenpower!“ weiterlesen
Hillary, das Uran und der billige Plastikknopf
Alle sind gegen ihn. Nur das smarte Volk da draussen weiss, wie er wirklich ist. Trump hat ein Problem, nämlich mit der Welt ausserhalb seines Trump-Imperiums. Die Welt hat aber auch ein Problem. Nämlich mit Trump. Der gab in seiner gestrigen Pressekonferenz wahre Perlen politischer Rhetorik von sich:
„Hillary, das Uran und der billige Plastikknopf“ weiterlesenZwischen Religion und Politik VII – Dimensionen der Säkularität
Die in der Forschung vertretene Vermutung, dass Modernisierung mit einem Bedeutungsverlust von Religion in der Gesellschaft einhergehe (Säkularisierungsthese), ist in jüngerer Zeit infrage gestellt worden und seitdem Gegenstand einer interdisziplinären Kontroverse. Die Schwierigkeit liegt darin, dass religiöse Handlung als solche nicht immer leicht zu identifizieren ist, weil schon das Wesen von Religion umstritten ist.
„Zwischen Religion und Politik VII – Dimensionen der Säkularität“ weiterlesenZwischen Religion und Politik VI – Zur Theorie der Ambiguitätstoleranz
Die Moderne nicht vollständig realisiert zu haben, ist vor allem der Islamischen Welt nachgesagt worden. Einspruch kommt von dem Arabisten Thomas Bauer, der jene zumindest in historischer Perspektive für weitaus fortschrittlicher hält, als der heutige Zustand vermuten lässt. Sein zentrales Kriterium für dieses Urteil ist die „Ambiguitätstoleranz‟, die in der Islamischen Welt über Jahrhunderte in ungleich höherem Masse gepflegt worden sein soll als im Westen.
„Zwischen Religion und Politik VI – Zur Theorie der Ambiguitätstoleranz“ weiterlesenZwischen Religion und Politik V – Im Spiegelsaal der Moderne
Mag der Fortschrittsgedanke auch weithin akzeptiert sein, so wird er doch herausgefordert durch das Postulat von einer „multiplen Moderne‟, das beinahe selbst mythische Qualitäten besitzt, indem es sich der Frage verweigert, was die Moderne von anderen Epochen unterscheidet und was sich mit ihr geändert haben soll. Es ist vielmehr ein Apotropaion, ein Abwehrzauber, der in der Beschwörung unterschiedlicher „styles of modernism‟ (Stephen Toulmin) einer vermeintlichen Gleichmacherei der Kulturen durch den Weltmarkt Einhalt gebieten soll.
„Zwischen Religion und Politik V – Im Spiegelsaal der Moderne“ weiterlesen