Privilegierte Unterprivilegierte

In den Medien kommen seit längerem schon und augenscheinlich immer öfter Personen zu Wort, die dieser Gesellschaft attestieren, nicht nur ein Problem mit dem Rassismus zu haben, sondern strukturell und institutionell rassistisch zu sein, also im Umgang mit Minderheiten irgendwo zwischen dem Südafrika der Apartheid und der Islamischen Republik Iran zu stehen. Diejenigen, die eine solche Radikalkritik vornehmen, treten gerne als Opfer dieses vermeintlich strukturellen und institutionellen Rassismus auf, ohne dass klar wird, warum.

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Des Führers Socken

Die Geschichte lehrt uns, dass Schrecken und Zivlisation oft eng beieinander liegen, wofür der Abbasidenkalif Harun ar-Raschid (gest. 809) ein prächtiges Beispiel abgibt, der nicht nur die Gelehrsamkeit am Hofe förderte und dem Handel Aufschwung verlieh, sondern auch die Dynastie der Barmakiden, die seine Amtsgeschäfte führten, umbringen liess, als sie im zu mächtig wurden. Oder man denke an den spanischen Humanisten Don Antonio del Corro (gest. 1556), der ein grosser Bücherfreund war, aber in seinem Hauptberuf als Inquisitor ebenso Menschen peinigte und zu Tode quälte.

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Meinungsfreiheit in den Geisteswissenschaften

Die Idee des britischen Premiers Boris Johnson, die Universitäten seines Landes einer Aufsicht zu unterstellen, die die Freiheit der Rede gewährleisten soll, ist putzig und wer glaubt, Deutschland sollte dem britischen Beispiel folgen, der dürfte, falls dies Wirklichkeit werden sollte, bald eines Besseren belehrt werden.

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Unschuldsvermutung war gestern

Als vor zehn Jahren der Franzose Dominique Strauss-Kahn, damals Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF), in New York wegen Vergewaltigungsvorwürfen noch am Flughafen festgenommen wurde und, auf dem Rücken gefesselt, vor Schaulustigen und Medien abgeführt wurde, da verteidigte New Yorks Bürgermeister Michael Bloomberg diesen demütigenden Spiessrutenlauf (“perp walk”) mit den Worten, wem das nicht behage, der solle besser keine Straftaten begehen, womit klar war, was Bloomberg bis dahin von Bürgerrechten hielt: nämlich rein gar nichts. Die Unschuldsvermutung war ausgesetzt.

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Wird der Nationalstaat noch gebraucht?

Im Zeitalter der Globalisierung wird der Nationalstaat langsam überflüsig, glauben manche, die auch gleich die liberale Demokratie und die freie Marktwirtschaft über Bord werfen möchten, um dann etwas zu errichten, was irgendwo zwischen Anarchismus und Weltregierung angesiedelt ist, wobei noch nicht klar ist, ob auch der Rest der Welt mitmachen möchte und, falls nicht, ob man ihn dann zwingen muss oder noch ein wenig abwartet. Der Glaube jedenfalls, dass, wer den Nationalstaat verteidigt, am Ende beim Faschismus landet, ist so populär wie falsch.

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Virus, Wirtschaft, Wolkenkuckucksheim

Kontakte reduzieren” lautet das Mantra der Lockdown-Politik. Wenn es doch nur die erwünschte Wirkung zeigte! Aber Lockdowns sind, zumindest in ihrer aktuellen Form, wohl eher fragwürdige, wenn nicht gar kontraproduktive Massnahmen und verschieben Kontakte an Orte, an denen es kein Hygienekonzept gibt und Menschen sich wundern, dass viele andere dieselbe Idee hatten, sie aufzusuchen.

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Das Ende der Geschichte

Ausserhalb akademischer Kreise wenig Aufmerksamkeit gefunden hat die Verlautbarung der englischen Universität Leicester, englische Literatur des Mittelalters und der frühen Neuzeit faktisch abzuschaffen. Offiziell geht es darum, die Universität international wettbewerbsfähiger zu machen und da scheinen geisteswissenschaftliche Fächer eher hinderlich. Auch Corona soll ein Grund sein für den Überhang von Stellen, die demnächst abgebaut werden.

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Die Schule der Antizionisten

Wenn eine Kunsthochschule ein Projekt namens “School for Unlearning Zionism” ins Leben ruft, dann ist der erste Gedanke, es müsse sich dabei um etwas handeln, dass vielleicht nicht das ist, was es zu sein vorgibt: Satire. Was so eine Kunsthochschule macht, hat doch alles einen doppelten Boden, ist niemals platt politisch, schlimmstenfalls nur ein simpler PR-Gag, um Aufmerksamkeit zu generieren.

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