Vom Rechtsstaat zu Rechtszonen

Eigentlich treten Linke dafür ein, dass die reichen Länder sich nicht abschotten, dass keine Festung Europa entsteht und Afrika nicht am Katzentisch sitzt, wenn die reichen Länder über die Rahmenbedingungen ihres Wohlstandes konferieren. Andererseits treten Linke dafür ein, dass die reichen Länder keine Arbeitsplätze in ärmere Länder exportieren, dass Europa möglichst nicht beim Billigheimer in Afrika oder Asien produzieren solle, lieber Protektionismus betreiben und hiesige Arbeitsplätze sichern möge.

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Die Hagia Sophia wird zur Moschee – und der Kemalismus endgültig Geschichte

Es war Atatürk, der die Hagia Sophia schliesslich in ein Museum umwandelte und damit alle Ansprüche von christlicher wie von muslimischer Seite zunichte machte. Damit war ein Kompromiss gefunden, mit dem beide Religionsgemeinschaften leben konnten. Ich habe das Ringen um die Zukunft der Hagia Sophia anhand unveröffentlichter Dokumente in meinem Buch Das Ende des levantinischen Zeitalters (2013) nachgezeichnet.

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Mehr Qualität! Weniger Steigerungslogik!

Der Kapitalismus, auch Marktwirtschaft oder soziale Marktwirtschaft genannt, ist ein beispielloses wirtschaftliches Erfolgsmodell und hat hunderte Millionen Menschen der Armut entrissen. Kritiker in der von jeder marktwirtschaftlichen Logik geschützten Raum der Universität vermag dies freilich nicht zu beeindrucken, und so werden noch immer Bücher geschrieben, die alternative Ordnungsvorstellungen propagieren.

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Welchen Film haben die Kritiker gesehen?

Die vom WDR in Auftrag gegebene und von Arte produzierte Dokumentation über Antisemitismus unter dem Deckmantel der Israelkritik war von «Bild» kurzzeitig der Öffentlichkeit zugänglich gemascht worden – und schon springen Kritiker im Dreieck. Wie bekannt, war die Ausstrahlung der Dokumentation von Arte mit der Begründung zurückgehalten worden, es habe «gravierende» Abweichungen vom Konzept gegeben. Schliesslich solle es doch um Antisemitismus in Europa gehen und nicht im Nahen Osten, die Macher hätten sich also völlig verrannt.

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Judenhass in Europa

Der erste Eindruck war nicht der beste. Elsässer, Jebsen, Hadsch Amin al-Husseini, das kennen wir doch alles schon. Aber dann wurde der Film richtig gut, als er die BDS-Bewegung ins Visier nahm. Diese ist verlogen und heuchlerisch und wird von Menschen getragen, denen jegliche intellektuelle Redlichkeit in Bezug auf die eigene Geschichte oder die Realitäten des Nahen Osten zutiefst fremd ist. Daher nützt die BDS-Kampagne auch den Palästinensern nicht, wie der Film dankenswerterweise gezeigt hat.

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Ein Experiment mit offenem Ausgang

Über den amerikanischen Präsidenten Trump zu lästern, ist populär. Zu unberechenbar scheint der Mann, zu unprofessionell, zu unsympathisch. Dass er andererseits nicht zu unterschätzen und durchaus für eine Überraschung gut ist, haben wir schon gesehen. Das ist auch der Grund, warum wir über Trump so gespalten sind, wobei die Skepsis überwiegen mag.

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Trump in Riad

Das war eine erstsaunliche Rede, die der amerikanische Präsident da gehalten hat: auf dem arabisch-islamisch-armerikanischen Gipfel in der saudischen Hauptstadt. Trump, und das ist die gute Nachricht, hat gezeigt, dass er lernfähig ist. Befürchtungen, er würde sich wie der sprichwörtliche Elefant im Prozellanladen aufführen, erwiesen sich als grundlos. Vielmehr hat Trump gezeigt, dass er auch Diplomatie kann.

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Wer die Täter waren

Es ist ja nicht so, dass die Deutschen sich zu ihrer Vergangenheit nicht bekennen würden. Es gibt ein Holocaust-Mahnmal, überall Stolpersteine und eine gewachsene Gedenkkultur an das unfassbarste aller Verbrechen. Bei all dem darf freilich nicht vergessen werden, dass es vornehmlich Deutsche waren, die den Holocaust zu verantworten haben.

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Trumps doppelter Coup

Mehrmals schon hatte ich den Eindruck, Trump oder seine Berater könnten Bacevich gelesen haben. Jedenfalls scheint der Mann militärischen Operationen abhold, die nur irgendwie darauf abzielen, amerikanisches Engagement im Nahen Osten zu zeigen, das dann wie von selbst, ohne dass präzise Kriterien für eine «Mission Accomplished» formuliert würden, Frieden und Stabilität herrvorriefe. «Magical thinking» nennt Bacevich das.

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