Die Toten von Gaza

Bilder aus dem Gazastreifen zeigen ein enormes Ausmass an Zerrstörung; das örtliche Gesundheitsministerium beziffert die Anzahl der Toten auf etwa fünfzigtausend. Dem Gesundheitsministerium wird vorgeworfen, von der Hamas unterwandert zu sein. Wie glaubhaft also sind die übermittelten Zahlen?

Um es vorwegzunehmen: Die Grössenordnung, mit der das Gesundheitsministerium von Gaza die Toten beziffert, sind nicht das Problem. Es gibt zum Teil auf Satellitenbildern und der Auswertung von Todesanzeigen beruhende Versuche von dritter Seite, die Zahlen zu verifizieren. Immer lautete das Ergebnis: Im grossen und ganzen sind sie korrekt. Das Problem liegt anderswo.

Nicht die Grössenordnung ist das Problem

Es liegt in der Tatsache, dass die Terrororganisation Hamas ihre Kämpfer nicht durchweg als Kombattanten kenntlich macht. Folglich geht jeder im Zuge der israelischen Geiselbefreiung getötete Bewohner des Gazastreifens als Zivilist in die Statistik ein. So bestätigt das medizinische Fachjournal „The Lancet“ zwar die Anzahl der Toten, wie sie aus Gaza übermittelt wurde, muss aber konzedieren:

„(…) Palestinian MoH [Ministry of Health/ Gesundheitsminsterium, MK] data did not differentiate between combatant and civilian deaths or whether deaths were caused directly (eg, trauma injuries) or indirectly (eg, through service disruptions or inability to access health care) by the war. Date and location details were not published.“

Auch die britische NGO Airwars, die sich intensiv damit befasst hat, die aus Gaza übermittelten Listen Getöteter zu überprüfen, sagt:

However, the lists provide no information on where and when the individuals were killed, and whether they are civilians or militants.“

Tatächlich verwischt die Hamas die Grenze zwischen Kombattanten und Zivilisten, sodass jeder Tote als Zivilist und damit als Unbeteiligter in die Statistik eingeht – die Zahlen stimmen und geben doch ein falsches Bild ab. Die Hamas weiss natürlich, dass grosse Teile der Weltöffentlichkeit diesen Sachverhalt ignorieren und ihr auf den Leim gehen. So kann sie ihr zerstrerisches Werk fortsetzen.

Noch immer sind 24 Geiseln in Händen der Hamas

Denn die Hamas hat die Gesellschaft im Gazastreifen korrumpiert. Nicht, dass dort alle Terroristen wären. Aber es dürfte wohl kaum eine Familie geben, in der es nicht wenigstens ein Mitglied der Hamas gibt. Widerstand wird im Keim erstickt und so ist die Hamas noch längst nicht geschlagen. Nach israelischen Angaben sind noch immer 75 Prozent der von der Terrororganisation gegrabenen Tunnel intakt.

In diesem weitverzweigten Tunnelnetzwerk hält die Hamas weiterhin 24 Geiseln gefangen – ohne Tageslicht und ohne ausreichende Ernährung, dafür ständiger Gewalt ausgesetzt. Sie werden von der Hamas vor den vordringenden israelischen Soldaten beständig in einen anderen Tunnelabschnitt verschleppt und nur notdürftig versorgt. Solange dieses zynische Spiel anhält, wird auch die Zerstörung des Gazastreifens anhalten.

Es mag manches Fehlverhalten auf israelischer Seite geben. Dennoch gilt: Wer die Zerstörung beendet sehen will, sollte sich für die Freilassung der Geiseln einsetzen und nicht mit irreführenden Statistiken Propaganda gegen Israel machen.

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