China will sich wirtschaftlich weiter öffnen, was an sich eine gute Nachricht ist. Gleichzeitig versucht das Land aber, seinen Einfluss international über den Technologieexport auszubauen. Das wäre nicht weiter bedenkenswert und sogar zu begrüssen, wenn es sich nicht um einen autoritären Staat handelte.
Gerade in der Kooperation mit anderen autoritären Staaten ist denn auch kein Einsatz für die Menschenrechte zu erwarten. Offiziell wird dieser Kurs als Toleranz gegenüber anderen Kulturen und System deklariert. Wie das konkret aussieht, kann man an der Demokratischen Republik Kongo beobachten.
Im Kongo nämlich lagern die grössten Kobaltreserven der Welt und damit einer der wichtigsten Rohstoffe für die Herstellung von Batterien. Kobalt ist einer der Schlüssel für die Energiewende und sein Abbau im Kongo liegt überwiegend in der Hand Pekings, das sich an der Korruption im Lande nicht stört.
Die Menschenrechte bleiben auf der Strecke und damit sind auch westliche Illusionen geplatzt, ihre Einhaltung an wirtschaftliche Kooperation zu knüpfen. Warum mit den Europäern kooperieren, wenn chinesische Firmen als freundliche Alternative zur Verfügung stehen? Der Westen wird auch darauf eine Antwort finden müssen.
Nachtrag 24. Januar 2022
Wie „Capital“ berichtet, versucht China sich technologisch vom Ausland weniger unabhängig zu machen, während es westliche Firmen im Land zunehmend ungleich behandelt. Dies sei das Ergebnis einer gezielten Politisierung der Wirtschaft.