Gnostische Zauberin

Einmal eben so die Umgestaltung der ganzen Welt fordert die kanadische Globalisierungskritikerin Naomi Klein. Im Gespräch mit der FAS macht sie deutlich, wie teifgreifend sie die Menschheit nach ihrem Willen umzugestalten gedenkt: Die Weltwirtschaft soll an die Kandare des Staates genommen, der Wohlstand zurückgefahren, die Kultur der neuen Ordnung angepasst werden.

Frau Klein ist natürlich clever genug, nicht von einer kommunistischen Revolution, von Gehirnwäsche oder Umerziehung zu sprechen. Sie weiss, wie man Menschen verführt. Dazu bedient man sich am besten einer Sprache der Emanzipation und so stellt Frau Klein ihr Anliegen in eine Reihe mit historischen Errungenschaften wie der Abschaffung der Sklaverei oder der Gleichberechtigung von Frauen.

Dieses Mal geht es um die Rettung des Klimas und damit um nicht weniger als die Zukunft des Planeten. Dass am Ende dieses grossen Sozialexperiments nur eine Demokratur stehen kann, die den Menschen sagt, was sie zu produzieren und was sie zu konsumieren haben, weiss sie geschickt zu verschleiern. Aus vergangenen Interviews wissen wir, dass der Sozialismus, von dem Frau Klein träumt, demokratisch zustande kommen soll.

Der Philosoph Isaiah Berlin hat sein akademisches Leben der Entlarvung solchen Denkens gewidmet, das er als Teil einer westlichen Gegenaufklärung dekonstruierte. Nach dieser Logik kann Freiheit nicht heissen, zu tun, was irrational oder falsch ist. Den einzelnen zum richtigen Tun zu zwingen, ist keine Tyrannei, sondern gilt als Befreiung. Diese wird faktisch identisch mit Autorität.

Berlins Stimme ist längst verstummt. Heute wird eine Naomi Klein mit einer “Democracy Lecture” geehrt.

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