Murks

Einen Flughafen mit neun Jahren Verspätung zu bauen, um ihn dann nicht gescheit betreiben zu können, ist Murks. Aber Murks ist in der Hauptstadt eben normal und deswegen ist es um die öffentlichen Verkehrsmittel ebenso schlecht bestellt wie um die innere Sicherheit oder den sozialen Wohnungsbau. Immerhin wurde die Ansiedlung des “Google-Campus” und damit die Schaffung von dreihundert Arbeitsplätzen erfolgreich vereitelt – Grund genug, ganz Deutschland wie Berlin werden zu lassen, wenn es nach den “Grünen”, der Linkspartei oder der SPD ginge.

Murks ist auch dieser etwas seltsame Ethnojournalismus mit identitärer Schlagseite, dem öffentlich-rechtliche Sender eine Plattform bieten zu müssen meinen. Yasmin Poesy jedenfalls hat sich gegen Vorwürfe zur Wehr gesetzt, sie sei Antisemitin. Sie habe nur Zionisten an den Pranger stellen wollen, nicht Juden, wie sie klarstellt. Das ist auch Murks, denn wer Zionisten als solche an den Pranger stellen will, sollte bei den Öffentlich-Rechtlichen nichts zu suchen haben.

Erinnern Sie sich noch an Katarina Barley? Richtig, das ist die ehemalige SPD-Ministerin, die beinahe die Pressefreiheit in diesem Lande geschrottet hätte und sich heute die Zeit in Brüssel vertreibt. Man hört nicht mehr viel von ihr, was erfreulich ist, aber Halt!, da war doch was: Kürzlich machte ein Zitat von ihr die Runde, wonach sie gesagt haben soll: “Die Kilowattstunde, die ich nicht verbrauche, ist am billigsten.

Das Zitat ist freilich ein Fake, da fällt uns ein Stein vom Herzen. Gut, dass wir die Faktenchecker vom “BildBlog” haben, die wissen, was Barley wirklich gesagt hat, nämlich: “Die Kilowattstunde, die am billigsten ist, ist die, die man nicht verbraucht.” Freilich ist der Inhalt immer noch Murks. Die Katarina Barley, die am klügsten ist, ist eben die, die sich in Schweigen hüllt.

Besser geschwiegen hätte auch die Urheberin dieses Satzes: “Wandern und Outdoor-Aktivitäten werden als eine weiße, männliche und bürgerliche Domäne wahrgenommen, die für viele Menschen weder zugänglich noch einlandend ist.” Diesen Murks gibt eine Hautfarbenspezialistin und Ethnoaktivistin von sich, die uns sicher noch erklären wird, auf welchem Planeten nicht-weissen Menschen Outdoor-Aktivitäten unzugänglich sein sollen.

Dieselbe Aktivistin ruft westliche Länder auch dazu auf, ihre Grenzen zu öffnen und sich selbst abzuschaffen. Das Land gehöre ihnen nicht einmal, was nur heissen kann: Deutschland gehört Deutschland nicht, Frankreich gehört Frankreich nicht und so weiter und man weiss nicht recht, was sie meint. Dass Staaten Zuwanderer aufnehmen und sich zugleich selbst abschaffen sollen, ist jedenfalls genialer geistiger Murks, auf den man erst einmal kommen muss.

Derweil erreicht uns die Meldung, dass in Dax-Vorständen Frauen durchschnittlich mehr verdienen als Männer, was zeigt, wie grausam und ungerecht das kapitalistische Patriarchat sein kann. “Kapitalozän” nennt dies verächtlich eine “Nachwuchsgruppe Umweltsoziologie” in Flensburg und wer wäre besser geeignet, die Menschheit in eine neue Zukunft zu führen, als eine Gruppe von Nachwuchswissenschaftlern? Den angerichteten Murks werden ohnehin nicht sie, sondern nachfolgende Generationen zu bereinigen haben.

Schützenhilfe gibt es gleichwohl von den Kollegen aus Greifswald, wo man schon von einer Überwindung des Liberalismus träumt, während in Heidelberg die Geburtsstunde einer “Soziologie des Verlusts” näher rückt, denn mit einer Welt, in der der Anteil der Menschen in extremer Armut so niedrig ist wie noch nie in der Geschichte, muss einfach etwas von Grund auf falsch sein.


(Überarbeitet am 14.11.2021.)

Nachtrag 29. Januar 2022

Murks ist auch die deutsche Aussenpolitik: Während Deutschlands Partner in EU und NATO auf Seiten der Ukraine stehen, weigern sich die Deutschen standhaft, dem von Russland bedrohten Land Waffen zur Selbstverteidigung zu liefern. Immerhin konnte sich Verteidigungsministerin Lambrecht dazu durchringen, den Ukrainern doch noch etwas zu geben, nämlich fünftausend Helme! Die Deutschen verhöhnen den Ukrainer und machen sich bei ihren Bündnispartnern lächerlich.

Unser Nicht-Wirtschaftsminister Habeck hat seine erste Lektion in Sachen Wirtschaft gelernt: Die Ankündigung, das KfW-Förderprogramm für energieeffiziente Gebäude auslaufen zu lassen, hat zu einem Ansturm eben darauf geführt, was zu erwarten war, weswegen das Programm jetzt abrupt gestoppt wird und nicht fertiggebaute Häuser wohl an den Bauteilen sparen werden, die sie klimafreundlicher hätten werden lassen. Der Schuss ging also nach hinten los! Durch seine stümperhafte Art hat Habeck Hausherren und Klima zugleich geschadet. Der Wissenschaftsjournalist Jean Pütz weist zudem darauf hin, dass gerade die Beheizung von Wohnhäusern den grössten CO2-Treiiber darstellt, die Politik sich aber vor allem auf die Autos konzentriert, die gerade einmal für maximal acht Prozent des CO2-Ausstosses verantwortlich sind. die gleichwohl komplett auf Batterie umgestellt werden sollen. Pütz hält das nicht nur für einen völligen Irrweg der Politik, sondern für eine Gefährdung der Demokratie, weil dem Bürger Naturwissenschaft und Technik vor allem über Lobbyisten der Energiewende vermittelt werden.

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