Dass im Libanon Mein Kampf und Die Protokolle der Weisen von Zion in fast jedem kleineren Buchladen zu kaufen sind, dass in vielen Stadt- und Landesteilen Porträts von Khomeini und Khamenei oder Slogans wie „Die Waffe ist der Schmuck des Mannes“, „Die Waffen sind unser aller Entscheidung“ und „Israel ist ein Krebsgeschwür“ auf zahlreichen grossen Plakaten hängen und dass selbst in der als prowestlich verschrieenen Presse antiwestliche und antiisraelische Klischees Legion sind, ist bekannt. Dennoch trifft man hier immer wieder sehr klarsichtige Menschen. Es dauert nur oft lange, bis man so weit miteinander warm geworden ist, dass man über bestimmte Themen sprechen kann.
„Wo sich Libanons Chavisten treffen“ weiterlesenFrohe Ostern!
Allen unseren Leserinnen und Lesern wünschen wir frohe Ostern!
Syrien nach Assad (2)
Häufig macht sich eine gewisse Hilflosigkeit breit, wenn es um die Ursachen von Gewalt geht, wie derzeit in Syrien zu beobachten. Viele Kommentatoren wissen sich dann keinen anderen Rat, als die Misere auf ein verunglücktes nation building, verschuldet durch koloniale Willkür, zurückzuführen. Eine ethnisch wie konfessionell heterogene Menschenmasse, so das gängige Narrativ (hier eines von vielen Beispielen), sei in einem von fremden Mächten und aus eigennütizgen Gründen zusammengezimmerten Staatsgebilde zusammengepfercht worden, dessen Fliehkräfte nur durch die eiserne Faust eines Diktators in Schach gehalten werden.
„Syrien nach Assad (2)“ weiterlesenWas wollen die Muslime?
Was wollen die Muslime? Mehrheitlich jedenfalls Demokratie und individuelle Freiheit, hat das amerikanische PEW-Meinungsforschungsinstitut herausgefunden: “A substantial number in key Muslim countries want a large role for Islam in political life. However, there are significant differences over the degree to which the legal system should be based on Islam.”
„Was wollen die Muslime?“ weiterlesenZur abendländischen Denktradition
Seit geraumer Zeit und vor allem im Zuge der muslimischen Zuwanderung haben wir in Deutschland eine Abendlanddebatte, die sich um das dreht, was eigentlich den Kern der europäischen Werteidentität ausmacht und worauf er diese zurückzuführen ist. Christentum oder Aufklärung, das ist die Frage, und nicht wenige beantworten sie damit, dass zwischen beiden eine grosse Schnittmenge bestehe.
„Zur abendländischen Denktradition“ weiterlesen“… wie einer, der die ganze Menschheit ermordet hat”
Eine “apologetische Nichtauseinandersetzung” macht Jörg Lau von der “Zeit” unter den Islamverbänden aus, wenn es um die Frage geht, inwieweit Gewalttaten im Namen der eigenen Religion tatsächlich etwas mit ebendieser Religion zu tun haben. Dann werden allzu eilfertig all jene, die dem Namen des Islam Schaden zufügen könnten, zu Nichtgläubigen erklärt und schon liegen die Ursachen religiöser Gewalt ausserhalb der Umma.
„“… wie einer, der die ganze Menschheit ermordet hat”“ weiterlesenOhne Wenn und Aber
Ist Tariq Ramadan ein Extremist? Lesen Sie selbst, was der Prophet eines Euro-Islam schreibt (Hervorhebung von mir):
„Ohne Wenn und Aber“ weiterlesenAusweitung der Empörungszone
Auch Müll ist manchmal noch zu etwas gut. Der rassistische und xenophobe Müll nämlich, den an Sauerstoffmangel leidende Bildschirmjunkies zuweilen in den Kommentarbereichen der Webpräsenzen von Presse und Rundfunk hinterlassen, taugt allemal dafür, den Flammen der Empörung über allzu forsche Islamkritik Nahrung zu geben.
„Ausweitung der Empörungszone“ weiterlesenWas man alles unter der Scharia verstehen kann
Welche Früchte die Jasmin-Revolution in Ägypten und anderswo zeitigen mag, wagen auch die Nahost-Experten nicht vorauszusagen, die meist nicht mehr wissen, als was man am Vortag schon in den Zeitungen lesen konnte. Aber gesetzt den Fall, die politische Zukunft all der arabischen Länder, die ihre Diktatoren abgeschüttelt haben oder noch abschütteln werden, stünde ganz im Zeichen der Scharia, wäre das nicht ein Rückschritt? Kommt darauf an, was man unter Scharia versteht, weiss eine Expertin aus Berlin:
„Was man alles unter der Scharia verstehen kann“ weiterlesenDie Christianisierung der Arabischen Welt
Viele Muslime, kritisiert Nivin, laden Andersgläubige gerne dazu ein, sich über den Islam zu informieren, ohne selbst jemals auf den Gedanken zu kommen, sich mit dem Christentum oder anderen Religionen vertraut zu machen. Nivin weiss, wovon sie spricht. Sie selbst ist vor drei Jahren vom Islam zum Christentum konvertiert.
Nachdem sie zuerst mit dem Judentum angebändelt hatte, gehört sie jetzt als Mitglied der Unitarischen Kirche zu einer Minderheit in der Minderheit. In Jordanien, wo sie übergetreten ist, kenne sie viele Muslime, die zum Christentum konvertiert seien. Man trifft sich dort in vertrauter Runde, um zu beraten, wie man sein „Coming Out“ am besten durchführt. Wie in schwulen Selbsthilfegruppen, scherzt Nivin.
Die jordanischen Behörden raten den Konvertiten zu entsprechender Diskretion – aus eigenem Interesse. Deshalb, so Nivin, hört man in arabischen Ländern so häufig von Konversionen zum Islam, nicht aber vom Islam zu anderen Religionen. Ihrer eigenen Einschätzung nach gibt es jedoch mindestens ebensoviele, die vom Islam zum Christentum wechseln wie umgekehrt.
Abbildung (c) 2010 Michael Kreutz