Der linke Antiökonomismus

Nun gehen sie wieder auf die Strasse, die linken Kapitalismusverächter, gegen TTIP, natürlich. Dass es die Marktwirtschaft ist, der Deutschland ganz wesentlich seinen Wohlstand verdankt und dass TTIP von der Politik vorangetrieben wird, weil es deutsche und europäische Interessen bedient, wird ausgeblendet. Nicht Kritik an Teilen von TTIP wird geübt, sondern am Freihandelsabkommen als solchem, ganz so, als würden nur andere profitieren, nur die USA, nur die Konzerne, nur das Kapital, nicht wir.

Dass soviel Abneigung gegen ein Freihandelsabkommen ausgerechnet in Deutschland dermassen um sich greift, dessen Wirtschaft wie nur die weniger anderer Länder am Export hängt, löst bei der EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström zu recht Verwunderung aus. Die Ängste so vieler Deutscher gegenüber TTIP kann sie nicht verstehen, sind sie doch einer verbreiteten Mentalität in diesem Land geschuldet, die sich ganz grundsätzlich gegen alles richtet, was mit Amerika, Freiheit, Handel verbunden scheint.

Dabei gibt es allen Anlass zum Optimismus. Das Europäische Institut für Internationale Wirtschaftsbeziehungen der Bergischen Universität Wuppertal schätzt, dass die wirtschaftlichen Effekte für die deutsche Wirtschaft sogar noch grösser ausfallen dürften, als selbst von der EU bislang angenommen wurde:

„Wenn man Handelsvorteile und die Realeinkommenseffekte aus Direktinvestitionen bzw. Innovationen verknüpft und zudem transatlantische makoökonomische Interdependenzeffekte einbezieht, dann ergibt sich ein realer Einkommensgewinn von etwa 2% für Deutschland bzw. die EU. Das ist deutlich höher als die Einschätzung der Europäischen Kommission im offiziellen TTIP-Bericht.“

Der linke Antiökonomismus aber hat sich schon lange gegen gute Argumente immunisiert.

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