Zum jährlichen Qods-Tag hat der iranische Präsident Ahmadinejad eine Rede gehalten, die ich im folgenden auszugsweise dokumentiere, und zwar in deutscher Übersetzung auf Grundlage der persischsprachigen Paraphrase der amtlichen iranischen Nachrichtenagentur IRNA. Das zionistische Regime, so Ahmadinejad, ist eine Verschwörung und ein Wegbereiter für die Herrschaft kulturloser Kapitalisten und seine Parole ist die Parole der Herrschaft über die ganze Welt.
„Ahmadinejad: Israel eine Verschwörung des Kapitals“ weiterlesenNeulich, in Aubervilliers
Wer in Paris vom Gare du Nord in nördlicher Richtung nach Aubervilliers und La Courneuve fährt, passiert unzählige Halal-Imbisse und -metzgereien, die dort das Strassenbild dominieren – allenfalls unterbrochen von ostasiatischen Geschäften. Daran ist nichts schlimmes oder beunruhigendes, aber es zeigt, wie drastisch sich in den letzten Jahrzehnten in Frankreich die Herkunftsverhältnisse verschoben haben.
„Neulich, in Aubervilliers“ weiterlesenAusweitung der Empörungszone
Auch Müll ist manchmal noch zu etwas gut. Der rassistische und xenophobe Müll nämlich, den an Sauerstoffmangel leidende Bildschirmjunkies zuweilen in den Kommentarbereichen der Webpräsenzen von Presse und Rundfunk hinterlassen, taugt allemal dafür, den Flammen der Empörung über allzu forsche Islamkritik Nahrung zu geben.
„Ausweitung der Empörungszone“ weiterlesenDer Weitblick des Philosophen
Dass Hannah Arendts bekanntes Diktum von der Banalität des Bösen fraglich sein könnte, zumindest in Hinblick auf den Organisator der Judenvernichtung im Reichssicherheitshauptamt, Adolf Eichmann, hatte vor einiger Zeit die Publizistin Bettina Stangneth nahegelegt, die dem von Eichmann selbstgeschaffenen, marmornen Mythos, nur ein Rädchen im Getriebe des Holocaust gewesen zu sein, zum Bröckeln brachte. Eichmann war eben viel mehr, nämlich “Ideengeber, Praxisfinder, Innovator, und zwar von Anfang an” und damit Urheber von “Terror, Erpressung, Beraubung, Haft, Folter”.
„Der Weitblick des Philosophen“ weiterlesenHandlanger
Dass Handlanger des iranischen Mullahregimes auch in Syrien ihr Unwesen treiben, dafür hatte es schon manche Anzeichen gegeben. Nun wurde bekannt, dass offenbar einige hundert Mitglieder der iranischen Pasdaran ergriffen wurden, die das Regime zur Niederschlagung des Aufstands eingesetzt hat.
„Handlanger“ weiterlesenBitte eine militärische Drohkulisse (ohne Gewalt)!
Wenn die Welt wieder einmal im Chaos versinkt, ist man für jeden Vordenker dankbar, der dem Medusenblick des Unwägbaren standzuhalten und mit einer Moral hart wie Beton den Weg zu zeigen weiss. Jetzt hat der Jürgen Todenhöfer, Fachmann für militärische Konflikte, interkulturellen Dialog und menschliche Herzenswärme, aufgedeckt:
„Bitte eine militärische Drohkulisse (ohne Gewalt)!“ weiterlesenIslamophobie und Antisemitismus
Die bizarre Gleichsetzung von Islamophobie und Antisemitismus scheint immer mehr Anhänger zu finden. Doch vergleichbar sind sie allenfalls äusserlich, so der Historiker Dan Diner. Strukturell sind beide sehr verschieden:
Der klassische Antisemitismus sucht den “unsichtbaren” Juden, nicht den “sichtbaren”, nicht den Kaftan-Juden, nicht denjenigen, den man als Jude identifiziert. (…) Der Antisemitismus hat sich an Rathenau entzündet, oder an dem französischen Offizier Dreyfus, mit dem kein Mensch irgendetwas Jüdisches assoziierte, denn er war Franzose.
Je integrierter, desto verhasster: Nicht “das Andere” ist dem Antisemitismus Gegenstand der Feindseligkeit, sondern das Unsichtbare.
Was man alles unter der Scharia verstehen kann
Welche Früchte die Jasmin-Revolution in Ägypten und anderswo zeitigen mag, wagen auch die Nahost-Experten nicht vorauszusagen, die meist nicht mehr wissen, als was man am Vortag schon in den Zeitungen lesen konnte. Aber gesetzt den Fall, die politische Zukunft all der arabischen Länder, die ihre Diktatoren abgeschüttelt haben oder noch abschütteln werden, stünde ganz im Zeichen der Scharia, wäre das nicht ein Rückschritt? Kommt darauf an, was man unter Scharia versteht, weiss eine Expertin aus Berlin:
„Was man alles unter der Scharia verstehen kann“ weiterlesenAhmadinejad und der Feminismus
Wenn Ahmadinejad sich zum Thema Feminismus äussert, ahnt man schon, was kommt. Auch dieses Mal ist das Ergebnis mindestens pythonesk. Feminismus ist nämlich nicht etwa unislamisch, ganz im Gegenteil. Der Feminismus ist nur leider korrumpiert. Und zwar durch die Zionisten. (Wie das? – Fragen Sie besser nicht.)
„Ahmadinejad und der Feminismus“ weiterlesenIntegrierte Beliebigkeit
Weisen die einen auf die Beispiele gelungener Integration hin, ohne zugleich die Gegenbeispiele zu leugnen, prangern andere lieber ebendiese Gegenbeispiele an – natürlich ohne ihrerseits die Beispiele gelungener Integration zu leugnen. Wen das nicht vom Hocker haut.
„Integrierte Beliebigkeit“ weiterlesen