Dass sie angesichts der enormen, von ihr zu verantwortenden Zerstörungen im Gazastreifen noch immer imstande ist, Forderungen zu stellen, nachdem es Israel nicht gelungen war, auf militärische Weise die Geiseln zu befreien, erweist die Terrororganisation Hamas als einen Akteur, der in seinen Mitteln und seiner Boshaftigkeit nicht zu unterschätzen ist.
Da erfährt die Welt, dass der betagte Shlomo Mansour, der 1941 das antijüdische Farhud-Massaker von Bagdad überlebt hatte und mit 86 Jahren die älteste Geisel der Hamas war, in Gefangenschaft ermordet wurde.
Da erfährt die Welt, dass die Hamas ihre weiblichen Geiseln zwang, sich Foltervideos anzusehen, auf denen männliche Geiseln gequält werden. Diese Frauen (wie auch die Opfer in den Videos) werden ihr Leben lang traumatisiert sein.
Da erfährt die Welt, dass die Hamas mit Kfir Biibas nicht nur ein Kleinkind von wenigen Monaten gefangen gehalten, sondern ihn und seinen vierjährigen Bruder Ariel wie auch die Mutter offenbar schon zwei Monate nach ihrer Entführung mit blossen Händen ermordet hat.
Man fragt sich: Wie kann eine solche Terrororgansiation für sich in Anspruch nehmen, irgendeine Art von gerechter Sache zu vertreten? Und wie können Menschen in dieser Lage mit Israel nicht solidarisch sein? Denn niemand verdient eine solche Behandlung und auch Israel selbst dann nicht, wenn es die Besatzungsmacht wäre, für die seine Feinde es halten.
Noch ihre gefolterten Geiseln nutzt die Hamas für eine brutale Inszenierung vor den Augen der Weltöffentlichkeit, indem sie ihnen Entlassungspapiere und Abschiedsgeschenke mitgibt. Die Hamas will der ganzen Welt zeigen, dass sie immer noch in der Lage ist, ihre terroristische und propagandistische Infrastruktur im Gazastreifen aufrechtzuerhalten.
Mögen auch Teile der israelischen Truppen im Gazastreifen sich Fehlverhalten haben zuschulden kommen lassen, die geahndet gehören, so ändert das nichts an der Tatsache, dass Israel als ganzes das Opfer einer beispiellosen, konzertierten Angriffswelle ist, die nur ein Ziel hat: Tod und Verderben über das Land zu bringen – auch auf Kosten der arabischen Bevölkerung.
