Wenn es um Statistiken innerhalb der EU geht, steht Griechenland im Ländervergleich bei den unterschiedlichsten Themen häufig ganz oben oder ganz unten auf der Liste, geht es um Alkoholkonsum oder Frendenfeindlichkeit. Auch das Thema Asyl ist solch ein Fall.
Nicht mehr als einem Prozent der Asylgesuche wird in Griechenland stattgegeben. Im ganzen vergangenen Jahr waren das gerade einmal 210 Anträge. Das Land bildet damit das Schlusslicht in Europa. (Soviel zur hellenischen Solidarität mit den Unterdrückten und Verfolgten.)
Zugleich kehren infolge der Finanzkrise und dem Verlust von Arbeitsplätzen immer mehr Gastarbeiter Griechenland den Rücken. Betroffen sind hier vor allem Albaner und Bulgaren, und zwar aus allen Berufen, Männer ebenso wie Frauen. Aber das ist noch nicht alles.
Denn auch immer mehr Griechen verlassen ihr Land oder spielen mit dem Gedanken, es zu tun. Grund ist auch hier die Sorge um den Arbeitsplatz und verbesserte Möglichkeiten im europäischen Ausland oder den USA. Man höre und staune: Mittlerweile geben neun von zehn Griechen an, bereit zur Auswanderung zu sein!
Der letzte macht das Licht aus – wenn es Griechenland nicht gelingt, einen drastischen Kurswechsel hin zu Marktwirtschaft, Wohlstand und Einwanderung zu vollziehen.