Wenn eine Kunsthochschule ein Projekt namens “School for Unlearning Zionism” ins Leben ruft, dann ist der erste Gedanke, es müsse sich dabei um etwas handeln, dass vielleicht nicht das ist, was es zu sein vorgibt: Satire. Was so eine Kunsthochschule macht, hat doch alles einen doppelten Boden, ist niemals platt politisch, schlimmstenfalls nur ein simpler PR-Gag, um Aufmerksamkeit zu generieren.
Nun hat die Kunsthochschule Berlin tatsächlich ein solches Projekt initiiert, doch der Beschreibung nach geht es dabei wirklich nur um politischen Aktivismus. Dass Zionismus Rassismus sei, wird in der Beschreibung nicht explizit gesagt, aber darauf läuft es hinaus. Es geht um das alte postkoloniale Axiom, wonach die Wissensproduktion Machtverhältnisse zementiert, verbunden mit der Forderung, diese durch Selbsterkenntnis aufzubrechen.
Dass das alles ganz ernst gemeint ist, beweist eine Stellungnahme der Kunsthochschule, die zugleich die Pointe dieses absurden Projekts bildet. Demnach verwahre man sich gegen den Vorwurf, die Resolution des Bundestages zu ignorieren, die dazu auffordert, Antizionisten keine öffentlichen Ressourcen, also Gelder oder Räumlichkeiten, zukommen zu lassen. Die Begründung?
Die Kunsthochschule argumentiert nicht etwa, dass das Projekt gar nicht antizionistisch sei – sondern verweist einfach darauf, dass der ganze Humbug doch privat finanziert werde. Wenn also keine Steuergelder im Spiel sind, dann, so die Logik, steht die Veranstaltung auch nicht im Konflikt mit der Bundestagsresolution.
Vielleicht ist es ja doch Satire.