367 Tage

Der «Welt»-Journalist Deniz Yücel frei und das Bangen und Warten hat glücklicherweise ein Ende – für ihn, seine Angehörigen, seine Freunde und Kollegen. Der Vorwurf der Terrorunterstützung, wie er von türkischer Seite erhoben wurde, war und ist absurd und die Inhaftierung eines Journalisten über ein Jahr hinweg, ohne Anklage zu erheben, jenseits aller Rechtsstaatlichkeit. Befremdlich aber bleibt, wie Yücel hierzulande als Volksheld gehandelt wird. Dazu gibt Yücels eigenes, wenig professionelles Verhalten keinen Anlass.

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Integration im Endstadium

DER EINE: Bilder von der Loreley, Schloss Benrath, dem Kölner Dom, der Semperoper – wie sieht denn deine Timeline auf Facebook aus? Bist du als Tourist in Deutschland auf der Suche nach Fotomotiven?

DER ANDERE: Ich finde, Deutschland ist ein tolles Land. Ich bin doch Deutscher. Eingewandert aus …, aber Deutscher. Schon seit mehr als zehn Jahren!

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Judenhass in Europa

Der erste Eindruck war nicht der beste. Elsässer, Jebsen, Hadsch Amin al-Husseini, das kennen wir doch alles schon. Aber dann wurde der Film richtig gut, als er die BDS-Bewegung ins Visier nahm. Diese ist verlogen und heuchlerisch und wird von Menschen getragen, denen jegliche intellektuelle Redlichkeit in Bezug auf die eigene Geschichte oder die Realitäten des Nahen Osten zutiefst fremd ist. Daher nützt die BDS-Kampagne auch den Palästinensern nicht, wie der Film dankenswerterweise gezeigt hat.

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Wer die Täter waren

Es ist ja nicht so, dass die Deutschen sich zu ihrer Vergangenheit nicht bekennen würden. Es gibt ein Holocaust-Mahnmal, überall Stolpersteine und eine gewachsene Gedenkkultur an das unfassbarste aller Verbrechen. Bei all dem darf freilich nicht vergessen werden, dass es vornehmlich Deutsche waren, die den Holocaust zu verantworten haben.

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Was wäre so schlimm am Brexit?

Es mag gute Gründe gegen einen sog. Brexit, ein Ausscheiden Grossbritanniens aus der EU geben, zugleich offenbaren britische und deutsche Stimmen ganz unterschiedliche Vorstellungen von der EU und alte Denkmuster treten neu zutage. Gerade in der deutschen Öffentlichkeit wird die EU stark idealisiert wird, während in Grossbritannien selbst die Anhänger der EU weitaus pragmatischer argumentieren.

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