Plagiatewirrwarr

Um es klar zu sagen: Ich halte Annalena Baerbock für unerfahren, inkompetent und unfähig. Sie produziert Unsinn am laufenden Band und redet sich in Talkshows um Kopf und Kragen mit Äusserungen wie: „Wir müssen nicht nur auf die Grundschauen schulen“ oder „Start-Ups haben Innozvation erwickelt“ und gebraucht seltsame Wörter wie „Umfragegewerte“ oder „Autobilindustrie„. Ich will keine Kanzlerin Baerbock oder sonst einen grünen Kanzler.

Aber was soll das, Annalena Baerbock auf Teufel komm raus Plagiate in ihrem Buch „Jetzt“ nachweisen zu wollen, als handelte es sich dabei um ein wissenschaftliches Werk? Wissenschaftliche Werke zeichnen sich dadurch aus, dass sie zunächst den Stand der Forschung referieren, bevor der Autor diese um eigene Erkenntnisse ergänzt. Deshalb ist es wichtig, den Forschungsstand von den eigenen Erkenntnissen abzugrenzen und durch Quellen und ihre Fundorte abzusichern.

Ein Politikerbuch aber hat gar nicht den Anspruch, irgendetwas Neues zu präsentieren. Niemand, wirklich niemand, auch nicht die eigene Blase, erwartet von dem Buch einer Annalena Baerbock oder irgendeines anderen Politikers so etwas wie Originalität, ganz im Gegenteil: Bei Politikerbüchern geht es darum, eine dem Publikum bereits bekannte politische Programmatik mithilfe einer gefühligen Geschichte schmackhaft zu machen. Hier soll der Politiker als Mensch im Mittelpunkt stehen, soll authentisch und menschlich und sympathisch wirken und potentielle Wähler aufrütteln.

Anders gesagt: Politikerbücher sind ein Mittel der PR. Es ist vollkommen absurd und unsinnig, wissenschaftliche Massstäbe an ein PR-Produkt anzulegen. Genausogut könnte man Vorschriften der Bauverordnung an einen Lego-Turm anwenden oder einer Baumschule Mathematik beibringen oder einen Sattel auf einem Amtsschimmel anbringen wollen. Die ganzen Plagiatswitterer merken noch nicht einmal, wie lachhaft das ist.

Die Gedankenschnipsel, die Annalena Baerbock aus allen möglichen Quellen abgekupfert haben soll, wird man sicherlich in unterschiedlicher Formulierung in allen möglichen Parteitagsreden, Aufsätzen und Diskussionen der Grünen wiederfinden. Die Grünen bilden ein Milieu, eine Diskursgemeinschaft, in dem immer wieder dieselben Phrasen und Floskeln auftauchen, wie das in anderen politischen Milieus ebenso der Fall ist.

Zwangsläufig wird dann vieles so klingen, wie man es schon dutzende Male an anderer Stelle gehört oder gelesen hat. Von einem Politikerbuch, wie Annalena Baerbock es veröffentlicht hat, neue Einsichten und originelle Gedanken zu erwarten, zeugt von enormer Weltfremdheit. Daher ist ihr Fall auch nicht mit zu Guttenberg vergleichbar.

Denn bei all dem geht nämlich völlig unter, wie intellektuell dürftig Baerbocks Buch offenbar ist, soweit man annehmen darf, dass die im Netz veröffentlichen Schnipsel repräsentativ sind.. „Aus regenerativen Quellen erzeugte Energie wie Windkraft oder Photovoltaik unterliegt wetterbedingt teils starken Schwankungen.“ heisst es da. Oder: „Denn spätestens die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass ökonomische Instrumente Mittel und nicht Ziele sind.„, als ob Instrumente nicht immer Mittel wären.

Wenn interessiert es da noch, ob diese Binsenweisheiten irgendwo abgeschrieben wurden oder nicht?

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