„… wie hätten Christen reagiert?“

Nicht wenige Islam- und Religionswissenschaftler heutzutage wollen den Islam nicht nur erforschen, sie wollen ihn retten. Deswegen glauben sie, sie hätten das Recht, Fakten zu verschleiern, Desinformation zu betreiben und ungebremst Mumpitz zu verbreiten.

Wie hätten die Christen umgekehrt auf eine muslimische Herrschaft reagiert, fragt sich (ab 13:48) ein Religionswissenschaftler angesichts der Tatsache, dass die meisten islamischen Länder das Christentum im 19. und 20. Jahrhundert als Religion der Kolonialherren erlebt haben. Die gestellte Frage ist natürlich eine rhetorische und enthält schon ihre Antwort: Christen wären erbost.

Sie impliziert aber noch etwas ganz anderes: Dass Christen nämlich die Erfahrung muslimischer Fremdherrschaft erspart geblieben sei. Als hätte es die vierhundertjährige muslimische Herrschaft über die christlichen Völker Südosteuropas nicht gegeben, als sei Kleinasien immer muslimisch gewesen, als hätten Syrien und Ägypten keine christliche Vorgeschichte aufzuweisen.

Was soll man mit solchen Leuten machen? Der da spricht, ist ein Gnostiker reinsten Wassers, Traum und Wirklichkeit vermischend, von Fakten unberührt. Gnostiker verweigern sich der kritischen Erforschung von Ursache und Wirkung in der Geschichte, wie Eric Voegelin einst notierte. Woher die Gewalt, die Repression, die Instabilität in den islamischen Ländern rühren? Von Gnostikern ist keine Antwort zu erwarten.

Wir bleiben gelassen: Am akademischen Mumpitz jedenfalls wird der Westen nicht zugrundegehen. Ich wünsche allen Leserinnern und Lesern dieses Blogs ein erstklassiges Mai-Wochenende!

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