Israels Antwort ist stärker, als es den Anschein hat

Einige Drohnen seien im Luftraum über Isfahan und Täbris abgeschossen worden, bevor sie an militärischen oder zivilen Einrichtungen Schaden anrichten konnte, vermeldete die iranische Nachrichtenagentur ISNA. So versuchen iranische Staatsmedien den israelischen Angriff herunterzuspielen. In Wahrheit zeigte dieser Angriff einmal mehr die ganze Verwundbarkeit und Schwäche des Teheraner Regimes.

Kommentar in der Teheraner „Kayhan“

Dass Israel auf den Teheraner Angriff mit dreihundert Raketen und Drohnen antworten würde, hatte Premierminister Netanjahu zuvor deutlich gemacht. Die unter Israels Partnern geäusserte Sorge, ein Gegenschlag könnte sich einem Flächenbrand auswirken und eine unheilvolle Spirale der Gewalt auslösen, hat sich bislang nicht bestätigt. Das Hardliner-Blatt „Kayhan“ (Teheran) schreibt in einem Kommentar, das Israels Antwort gezeigt habe, dass es selbst nur so stark wie ein Spinnennetz sei.

Obwohl die Drohnen keinen Schaden angerichtet haben, haben sie doch eine starke Botschaft vermittelt. Während die Flugbahn der iranischen Drohnen und Raketen von Israel genau verfolgt werden konnte, war das Teheraner Regime erst in der Lage, die israelischen Drohnen zu orten, als sie schon fast ihr Ziel erreicht hatten. Das war die Botschaft, die Israel an Teheran sandte: Wir können euch überall treffen. Was auf den ersten Blick wie ein militärischer Mückenstich aussieht, könnte daher schmerzhafter sein als gedacht.

Die iranische Zeitung E’temad versucht, den Eindruck der Verwundbarkeit zu entkräften und behauptet, keine einzige Drohne sei von ausserhalb der Landesgrenzen eingedrungen. Vielmehr habe es sich um inländische Sabotage gehandelt. Das kann glauben, wer will. Isfahan jedenfalls dürfte wegen seiner kerntechnischen Einrichtung als Ziel gewählt worden sein. Sowohl Isfahan als auch Täbris beherbergen Ölraffinerien, Täbris zudem ein grosses Raketenarsenal, mit dem das Regime wohl in der Lage wäre, auch Europa anzugreifen.


Nachtrag 20. April 2024

Nach Informationen der „New York Times“, die sich auf westliche und iranische Offizielle beruft, hat Israel mit seinem Gegenschlag gezeigt, dass es in der Lage ist, iranische Abwehrsysteme mit einem Bruchteil der Feuerkraft zu umgehen, die das Teheraner Regime zuvor aufgeboten hatte. Die „New York Times“ konnte sich anhand von Satellitenaufnahmen aber auch ein eigenes Bild machen: „The Israeli attack on an Iranian air base in Isfahan hit a crucial part of an air defense system, a New York Times analysis of satellite imagery found.“

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