In der Politik können Lügen Erfolg haben, wenn sie nur enorm sind. Das schrieb Hannah Arendt in ihrem monumentalen Werk „Elemente und Ursprünge totalitärer Herrschaft“ und Donald Trumps Lügen sind ebenso enorm wie sein Erfolg in der Politik. Seine zweite Amtszeit als Präsident der USA lässt nichts Gutes erwarten.
Allein in der gestrigen Pressekonferenz hat Trump wieder einmal gezeigt, dass er die Wirklichkeit nach Belieben zurechtbiegt, was andere Politiker zwar auch machen,, doch zeugt seine Neigung zu extremen Behauptungen von einem mehr als gestörten Verhältnis zur Wirklichkeit. Und das ist besorgniserrenged.
In Trumps Welt können die USA alles allein machen und sind auf niemanden angewiesen. Die Interaktion mit anderen Staaten ist lediglich die eines Dienstleisters mit seinen Kunden: Die Kunden beauftragen den Dienstleister, der dann gegen Bezahlung seine Dienste zur Verfügung stellt.
Es gibt keine gemeinsamen Werte mit anderen Ländern, es zählen keine gemeinsamen Interessen. Es gibt nur den Deal und Trump ist der Dealmaker – sicherlich der grösste und beste aller Zeiten, alles andere wäre für einen wie Trump nicht gut genug. Wo er scheitert, werden andere schuld sein und es werden neue Lügen erzählt werden.
Trump ist kein Transatlantiker
Sein zweites Kabinett besteht aus zum Teil unerfahrenen, aber bornierten Leuten wie Robert F. Kennedy Jr, Chris Wright, Tulsi Gabbard, Sean Duffy oder Linda McMahon, die geradezu prädestiniert sind, für Trump als Bauernopfer zu dienen, sollten die Dinge nicht nach seinen Vorstellungen laufen.
Trump ist kein Transatlantiker, wie er auch internationale Institutionen verachtet. Sein Vorhaben, die USA durch Zöllle von anderen Volkswirtschaften abzuschirmen, ist geeignet, Handelskriege auszulösen und Wohlstand in gigantischem Masse zu vernichten. Sich Kanada und Grönland einzuverleiben, ist ein Ausdruck von Grössenwahn.
Willkommen in Trunps Welt.
Nachtrag 9. Januar 2025
Gegenmeinung. In eimem Beitrag für den „National Interest“ argumentieren Kaush Arha und Peter Harrell: „President-elect Trump and his advisors want a global trading order that is less focused on low-cost production and more focused on economic security, trade balance, and increased domestic manufacturing.“ Richtig eingesetzt, könnten Tarife den Westen gegenüber dem Widersacher China stärken.