Eine Koalition implodiert

Der Koalition aus SPD, Grünen und FDP wurde schon viele Male das vorzeitige Ende prophezeit und niemand in diesem Land schien sie so richtig zu lieben. Dauernd lass man vom „Ampel“-Streit, vom „Ampel“-Zoff oder vom Knirschen in der „Ampel“. Doch man täusche sich nicht, gerade wenn man mit beiden Beinen im bürgerlichen Lager steht: Alles, was nach der Koalition kommt, wird schlechter sein.

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Wilhelm Bleek: Vormärz

Die Idee einer Ãœberwindung der europäischen Nationalstaaten zugunsten „einer immer engeren Union der Völker Europas“ ist vor allem in Deutschland ausgesprochen populär. Der Nationalstaat wird vielfach als Relikt gesehen, Nationalstaat und europäische Friedensordnung scheinen für viele nur schwer zusammenzugehen. Da kommt das Buch des Politikwissenschaftlers Wilhelm Bleek gerade zur rechten Zeit.

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Virus, Wirtschaft, Wolkenkuckucksheim

Kontakte reduzieren“ lautet das Mantra der Lockdown-Politik. Wenn es doch nur die erwünschte Wirkung zeigte! Aber Lockdowns sind, zumindest in ihrer aktuellen Form, wohl eher fragwürdige, wenn nicht gar kontraproduktive Massnahmen und verschieben Kontakte an Orte, an denen es kein Hygienekonzept gibt und Menschen sich wundern, dass viele andere dieselbe Idee hatten, sie aufzusuchen.

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Der 8. Mai und das Immunsystem der deutschen Demokratie

Der 8. Mai ist der Tag der Befreiung von der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft. Aber die Deutschen in ihrer Gesamtheit waren keine Opfer. Opfer waren sie bloss im Einzelfalle, nämlich dort, wo sie individuell den Nationalsozialisten Widerstand geleistet haben. „Das Hakenkreuz ist in die deutsche Masse (…) hineingeprägt worden (…) wie in einen formlos-nachgiebigen, breiigen Teig“ erinnert sich der Historiker Sebastian Haffner. Die meisten haben mitgemacht oder weggesehen.

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Nach Hanau

Die schreckliche Bluttat von Hanau hinterlässt Angehörige und Freunde, die ihre Liebsten für immer verloren haben. Menschen wurden kaltblütig ermordet, weil sie einen Migrationshintergrund hatten und ein skrupelloser Rechtsextremist glaubte, er habe das Recht, darüber zu entscheiden, wer leben dürfe und wer nicht.

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Bürgerlich, antibürgerlich

Einen „Stil voller Eleganz, voll glühendem Witz“ bescheinigt ihm die „Zeit“, die „Jüdische Allgemeine“ nennt ihn den „vielleicht grössten Journalisten des Landes“ und die „Süddeutsche“ rühmt ihn als einen „gnadenlosen Polemiker und unermüdlichen Kolumnisten“. Wenn von Herrmann L. Gremliza die Rede ist, fällt das Urteil meist wohlwollend bis begeistert aus, was zeigt, wie sehr Gremliza zuletzt im Mainstream angekommen war. Dass sich „Spiegel“ und „taz“ zurückhaltender äusserten, hat keine weltanschaulichen Gründe, sondern ist dem Umstand geschuldet, dass Gremliza und seine Zeitschrift „konkret“ immer wieder verbale Attacken gegen beide gefeuert hatte.

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