Israel in Gefahr

Zuerst schoss eine Terrorgruppe namens Hamas dreitausend Raketen auf Israel, dann drang sie auf dessen Staatsgebiet vor, erschoss, verstümmelte, verbrannte und vergewaltigte 1200 Menschen und verschleppte 240 weitere. Begierig auf Bilder von toten arabischen Babys, bereiteten arabische und türkische Medien eine Verleumdungsoffensive gegen den jüdischen Staat vor, von dem man annehmen musste, dass er seine Bürger schützen und gegen die Hamas zurückschlagen würde.

„Israel protest against terror –“/ CC0 1.0

Zu diesem Zeitpunkt kämpfte Israel bereits an zwei Fronten: Gegen die Hamas im Gazastreifen und gegen den Propagandakrieg arabischer und türkischer Medien. Deren Hetze führte rasch dazu, dass in vielen muslimischen Ländern, aber auch in Europa, Nordamerika und Australien ein antiisraelischer Mob durch die Hauptstädte zog.

Man könnte erwarten, dass die Welt sich mit Israel solidarisiert, doch weit gefehlt. Dem Mob schlossen sich viele Studenten und Hochschullehrer an, von denen die meisten noch nicht einmal Wurzeln in der Region haben. Der Universitätscampus wurde zum unsafe space für Juden und Israelis. Weitere Fronten wurden eröffnet: Die Hisbollah schlug aus dem Libanon zu, die Houthis aus dem Jemen, die Mullahs aus Iran.

Unglaublich, an wievielen Fronten der kleine jüdische Staat zu kämpfen hat

Während das Land gezwungen ist, an all diesen Fronten zu kämpfen, denkt die Hamas nicht daran, die Waffen niederzulegen oder die Geiseln freizulassen. Dann wäre der Krieg zu Ende und müsste die Bevölkerung von Gaza nicht länger leiden. Zerstörte Infrasrtruktur könnte wiederaufgebaut werden. Doch so braucht die Hamas nur abzuwarten, bis ihre Saat des Hasses weitere Früchte trägt.

Ausgerechnet Südafrika sollte sich anheischig machen, Israel eines Genozids zu beschuldigen und es vor dem Internationalen Strafgerichtshof zu verklagen. Südafrika, das traumatische Erfahrungen mit dem weissen Suprematismus gemacht hat, wird zum willigen Helfer eines islamischen Suprematismus. Der Vorwurf des Genozids ist aus der Luft gegriffen, aber es ist eine weitere Front, an der Israel kämpft und die seine Ressourcen bindet.

Die Hamas hingegen bricht fortgesetzt das Völkerrecht, weil sie es kann. Das Völkerrecht sieht vor, dass Zivilisten von Kombattanten dadurch zu unterscheiden sind, dass sie keine Uniform tragen. Letzteres ist den Soldaten vorbehalten. Die bewaffneten Einheiten der Hamas tragen jedoch keine Uniform, womit jeder von Israel eliminierte Terrorist als Zivilist in die Tötungsstatistik eingeht. Überhaupt werden die Grenzen zwischen zivil und militärisch verwischt.

Damit erhöht sich das Risiko, dass Menschen ins Schussfeld geraten, die mit der Hamas gar nichts zu tun haben. Der Hamas kann das nur recht sein. Jeder getötete Zivilist ist Wasser auf die Mühlen ihrer Propaganda. Der Internationale Strafgerichtshof wird zum Schauplatz einer Groteske, in der der Chef-Ankläger des Internationalen Strafgerichtshofes, Karim Khan, Haftbefehle gegen den israelischen Premier Netanjahu und Yoav Gallant, dessen Verteidigungsminister zu erwirken versucht.

Dass auch die Führer der Hamas von einer Anklage nicht verschont werden sollen, macht die Sache nicht besser. Der demokratisch gewählte Regierungschef Israels, der seine Bürger zu schützen versucht, wird mit den Anführern einer Terrorbande, die Israel und den Gazastreifen ins Unglück gestürzt haben, in einen Topf geworfen. Derweil radikalisieren sich Teile europäischer Akademiker, Künstler und Akademiker und verschaffen der Boykott-Bewegung gegen Israel Auftrieb. Schaden an Wirtschaft und Wissenschaft abzuwenden wird zu einer weiteren Front für Israel.

Um die Menschen im Gazastreifen geht es den Freunden Palästinas gar nicht

Während des Eurovision Song Contest (ESC) im schwedischen Malmö musste die israelische Sängerin wie kein anderer Teilnehmer unter Polizeischutz gestellt werden. Krakeeler im Publikum störten mit Pfiffen und Buhrufen ihren Auftritt; schon vorher hatte es auf offener Strasse antiisraelische Kundgebungen und Pöbeleien gegeben. Die schwedische Polizei musste auf Verstärkung aus Norwegen und Dänemark zurückgreifen. Es ist unglaublich, an wie vielen Fronten der jüdische Staat mittlerweile zu kämpfen hat.

Schon tut sich die nächste Front auf: Spanien, Norwegen und Irland wollen nächste Woche einen unabhängigen Staat Palästina anerkennen. Die drei Länder wollen nicht erst abwarten, bis die Hamas von der Macht entfernt ist und stabile Verhältnisse herrschen. Man belohnt vielmehr die Hamas und ihre Unterstützer und stellt sich damit direkt gegen Israel. Andere europäische Länder könnten dem Beispiel Spaniens, Norwegens und Irlands folgen.

Um die Araber in Gaza geht es ihnen ebenso wenig wie dem Mob, der in vielen Hauptstädten der Welt gegen Israel auf den Strassen tobt. Ist auch nur einer darunter, der für Koexistenz eintritt oder für eine sichere Zukunft für Gaza demonstriert oder nach Frieden und Wohlstand ruft? Es geht immer nur gegen Israel, dessen blosse Existenz zur Ursache allen Übels gemacht wird. Die einen sprechen es offen aus, die anderen spielen über Bande.

So wird Front um Front errichtet, um das kleine Land am Mittelmeer in die Knie zu zwingen. Man kann gewiss manches am Vorgehen Israels kritisieren und natürlich verfügt das Land über seinen „fair share“ an Extremisten. Aber jede Kritik an der israelischen Politik diskreditiert sich selbst, wenn sie die Existenz des Staates und die Sicherheit seiner Bürger berührt. Zumal die Bedrohung durch die Fanatiker von Hamas, Hisbollah und Islamischer Republik auch uns betrifft.

Israel braucht daher Verbündete. Israel braucht Deutschland, braucht Europa, braucht Amerika. Es braucht auch die moderaten arabischen Staaten, mit denen es seine Beziehungen normalisiert hat oder bald normalisieren könnte. Nie war das Land seit dem Unabhängigkeitskrieg in solcher Gefahr wie jetzt. Derweil werden noch mehr als 120 Geiseln in irgendeinem Tunnel unter dem Gazastreifen festgehalten.

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