✒️ Das Versagen der Barbara S.

Eine Historikerin checkt ihre Quelle nicht.

„Kritik an Israel wird unter Antisemitismus subsumiert“, behauptet die Frühneuzeithistorikerin Barbara Stollberg-Rilinger über die Definition der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA), was völliger Blödsinn, weil frei erfunden ist (ab 01:55), doch einmal in Fahrt gekommen, warnt sie davor, Kritik an der israelischen Regierung zu tabuisieren (ab 02:10), womit sie zeigt, wie gruselig es zugehen kann, wenn eine Historikerin sich so sehr im heiligen Eifer für die Freiheit von Kunst und Wissenschaft verstrickt, dass ihr das Studium der Quelle abhandenkommt, in der sie das komplette Gegenteil ihrer Behauptung hätte finden können.


Nachtrag 26. Januar 2024

In einem Beitrag der „Jungle World“ heisst es: „Immer wieder wird die Behauptung vorgebracht, Israel dürfe man nach der IHRA-Definition nicht mehr kritisieren. Diese Behauptung ist allerdings falsch.“ So „steht in der der Arbeitsdefinition zugestellten Erläuterung der Satz: »Allerdings kann Kritik an Israel, die mit der an anderen Ländern vergleichbar ist, nicht als antisemitisch betrachtet werden.«“

Nachtrag 28. Oktober 2024

Die „Süddeutsche Zeitung“ übernimmt den von Barbara Stollberg-Rilinger fabrizierten Fakt, wonach die IHRA-Definition „als umstritten“ gelte, „weil man damit auch Israelkritik als Antisemitismus einstufen kann.“ Sofern mit „Israelkritik“ bzw. Kritik an Israel eine Kritik an der israelischen Regierung gemeint ist, wie Stollberg-Rilinger selbst den Begriff verstehen will, ist diese Aussage falsch. Doch hat niemand in der Redaktion sich die Zeit genommen, einmal die Quelle auf der Webseite der IHRA zu überprüfen.

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