Zwischen Religion und Politik IV – Die Philosophie der Aufklärung

Der früheste bekannte Beleg des Begriffes modernus findet sich in den Epistolae pontificum des Gelasius (gest. 496), der damit die Dekrete des Konzils von Chalkedon gegenüber älteren Regularien abgrenzt. Wie Hans Ulrich Gumbrecht gezeigt hat, war dem Substantiv modernitas im 11. Jahrhundert zunächst eine abwertende Konnotation zu eigen, insofern als es mit der Abkehr von den überlieferten Werten in Verbindung gebracht wurde.

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Zwischen Religion und Politik II – Religion und Imperium

Religionen tragen ein imperiales Erbe in sich, denn mit oder gegen ein Imperium sind sie grossgeworden. Die Herausbildung einer jüdischen, christlichen und muslimischen Zivilisation fand auf dem historischen Spielfeld von Imperien statt. Religionen haben haben dazu beigetragen, Imperien zu begründen und diese, jene zu verbreiten.

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Wie die EU zu retten ist

Der Brexit ist da – und schaut man sich deutsche Reaktionen darauf an, dann sieht man neben vielen sachlichen Kommentaren auch ein gerüttelt Mass an Hysterie. Mag sein, dass die Briten eine Entscheidung getroffen haben, die sich als kurzsichtig erweisen wird; dass der Ausstieg aus der EU mehr Nachteile als Vorteile bringt. Aber dass durchaus rationale Erwägungen bei der Entscheidung, die EU zu verlassen, überhaupt irgendeine Rolle gespielt haben könnten, kommt manch einem hierzualnde einfach nicht in den Sinn.

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Erinnerungen an die Habsburgermonarchie

In der NZZ widmet sich der Historiker Timothy Snyder der Frage, was ein Reich wie die Habsburgermonarchie, die sechshundert Jahre Bestand haben konnte, zu Fall gebracht hat und welche Lehre ihr Ende für die heutige EU parat hält. Snyder bezweifelt, dass es innere Schwächen waren, die zum Zerfall des Staatsgebildes geführt haben, obwohl, wie er einräumt, im 19. Jahrhundert “der Nationalismus buchstäblich im ganzen Reich um sich griff”.

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Muslimischer Fundamentalismus in Europa

Besonders kleine Kinder leiden unter dem autoritäten Erziehungsstil im Elternhaus, der auch mit körperlicher Gewalt einhergeht. Sie werden so zu unbedingtem Gehorsam erzogen, weiss die Islamkundelehrerin Lamya Kaddor in ihrem Buch „Muslimisch–Weiblich–Deutsch‟ (2010) über ihre muslimischen Schüler im Dinslakener Stadtteil Lohberg zu berichten. Und: „Die aus einer Mixtur von Religion und Tradition stammenden Regeln greifen vor allem mit Beginn der Pubertät.“

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Der Kritiker als Retter (2)

David Cameron ist der letzte Europäer unter den Staatsmännern Europas, denn er hat erkannt, dass es kein europäisches Demos gibt und die Union nur eine Chance als Netzwerk hat, nicht als Block. Und die Reaktion der deutschen Medien? Nichts als Häme, selbst von seiten der FAZ.

Schlagzeile der FAZ von heute unter einem Bild des Ärmelkanals im Nebel spielt auf den Inselcharakter Grossbritanniens und zugleich auf den offenbar als weltfremd betrachteten Wunsch Camerons an, ein Referendum über den Verbleib seines Landes in der Europäischen Union abzuhalten. Über “Inselbewohner” wird dort gewitzelt, die ihre geographische Lage nicht als das “Stigma” begriffen, als das man es in Frankfurt erkannt hat.

Wenn selbst die bürgerliche Presse mit solch einer Häme und Niedertracht reagiert, dann sagt das viel über den geistigen Zustand der Europäischen Union aus. Bezeichnend, dass in den Medien jetzt auch von Erpressung gesprochen wird – so also ob ein griechischer Politiker namens Alexis Tsipras nicht noch vor einem Jahr ganz offen die Union damit erpresst hätte, dass ein Ende der Dauersubventionierung Griechenlands die Union noch viel teurer werde zu stehen kommen. Damals hat sich die Aufregung des europäischen Auslands in Grenzen gehalten.

Zur abendländischen Denktradition

Seit geraumer Zeit und vor allem im Zuge der muslimischen Zuwanderung haben wir in Deutschland eine Abendlanddebatte, die sich um das dreht, was eigentlich den Kern der europäischen Werteidentität ausmacht und worauf er diese zurückzuführen ist. Christentum oder Aufklärung, das ist die Frage, und nicht wenige beantworten sie damit, dass zwischen beiden eine grosse Schnittmenge bestehe.

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Katzbuckeleien

Die ewige Leier vom “Dialog” will nicht verstummen. Wenn die CDU die jüngsten Äusserungen des iranischen Präsidenten Ahmadi-Nejad dazu nutzt, sich in Gestalt von Gert Pöttering lächerlich zu machen, dann wacht auch die Konkurrenz von der SPD auf und schickt Gernot Erler ins Rennen um den schönsten Tritt ins Fettnäpfchen. Im Interview mit dem Deutschlandfunk sagt der aussenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Bundestag auf die Frage, was er von der israelischen Forderung halte, den Iran aus den UN auszuschliessen.

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