Wie mit dem IS umgehen?

Nachdem der ISIS die Tabqa Airbase erobert hat, scheint nun Deir Ezzor an der Reihe zu sein. Dann wird die Terrortruppe nach Westen vorrücken, zum Militärflughafen Kuweires. Angeblich gehören ihr schon 100.000 Kämpfer an. Zulauf aus der Umgebung bekommen sie auch deshalb, weil die Staaten der Region korrupt sind, wenig Anlass für Vertrauen bieten und auf noch weniger Loyalität zählen können. Zudem soll das syrische Regime einen erheblichen Anteil am Aufstieg des ISIS haben.

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Die Aufschneider

Wer versucht, sich einen Überblick über die Lage in Syrien und dem Irak zu verschaffen, gerät sofort in den Sog der Propagandaschlacht. Übertreibung ist darin noch das harmloseste Mittel, manches ist schlicht grostesk. So behaupten Pro-Assad-Quellen, dass Abu Bakr al-Baghdadi, der Chef der ISIS-Terroristen, Jude sei, während Pro-ISIS-Kreise Assad zum israelischen Kollaborateur machen. Es wird hemmungslos gefälscht, Bilder aus dem Zusammenhang gerissen – und sogar Ereignisse behauptet, die nie stattgefunden haben.

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Schwarz. Rot. Gold.

Deutschland ist Fussball-Weltmeister, die Deutschen jubeln, und wieder stellt sich die Frage nach der Zulässigkeit von soviel Schwarz-Rot-Gold auf den Strassen. Tobt da etwa die neue deutsche Volksgemeinschaft? Persönlich stehe ich dieser ganzen Fahnenschwenkerei reserviert gegenüber, halte es eher mit dem argentinischen Individualismus eines Jorge Luis Borges, womit wir das Thema eigentlich abhaken könnten. Eigentlich.

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Fatales Signal

Man kann nicht glauben, was sich gestern in Frankfurt abgespielt hat. Darauf muss man erst einmal kommen: Die Polizei gibt Anti-Israel-Hetzern Zugang zum Lautsprecherwagen, damit die ihre Parolen lautstark verbreiten können. Möglich wurde das, weil die angemeldete “Free Palestine”-Kundgebung sehr viel mehr Unterstützer als die fünfzig, mit denen die Organisatoren angeblich gerechnet hatten, auf sich zog. Was dann geschah ist schier unvorstellbar.

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Nur keinen Flächenbrand, bitte!

Keine noch so drastischen militärischen Maßnahmen werden die Sicherheit von Hunderttausenden Siedlern in der Westbank gewährleistet können, solange keine politische Lösung zur Beendigung der Besatzung gefunden wird”, schreibt da einer auf Qantara.de vor dem Hintergrund der jüngsten Entführung (und wie wir jetzt wissen: Ermordung) dreier israelischer Jugendlicher durch die Hamas. War es wirklich die Hamas? Wer soll es sonst gewesen sein?

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Irakische Hoffnungsträger und ihre Mission

Nicht die Terrortruppe ISIS, sondern eine Miliz namens “Nationaler, Panarabischer und Islamischer Widerstand” soll massgeblich die Eroberung Mossuls zu verantworten haben, sagt Weltenbummler Jürgen Todenhöfer. Diese Miliz sei von den USA jahrelang totgeschwiegen worden, weil – nun ja. Todenhöfer sieht in der militanten Gruppe unter der Führung von Izzat ad-Duri “keine Nachfolge-Organisation” von Saddam Husseins Baath-Partei, vielmehr wolle sie eine säkulare Demokratie.

Ad-Duri sieht das wohl etwas anders: Auf einer Facebook-Seite, die sich als einzige offizielle Seite von ad-Duri bezeichnet (ob sie wirklich etwas mit ad-Duri zu tun hat, kann nicht verifiziert werden) präsentiert dieser jede Menge Andenken an Saddam Hussein und macht klar, wer die Feinde sind, nämlich die “amerikanischen Besatzer” mit ihren Verbündeten, den (aufgepasst:) Zionisten und Persern.

Dass ad-Duri, der sich die Eroberung Mossuls auf seine Fahnen schreibt, die Iraner als Verbündete der USA sieht, passt zu Todenhöfers Vision einer Aussöhnung zwischen Irak und Iran wie die Faust aufs Auge. Weiter heisst es auf der Facebook-Seite, die Behauptung, dass es so etwas wie eine Gruppe namens ISIS in den befreiten Gebieten des Irak gebe, sei eine Medienlüge. Doch wer kann diese Aussage überprüfen?

Das Logo der Miliz zeigt übrigens die Umrisse der Arabischen Welt (incl. Arabische Liga-Mitglied Somalia) mit einer palästinensischen Flagge dort, wo Israel liegt, und ruft nach “Einheit, Freiheit, Sozialismus”. Auch sonst verströmen die Statements den Ungeist der alten Baath-Ideologie mit jedem Satz. Von Demokratie und Säkularismus ist keine Rede, stattdessen von einer “ewigen Mission der geeinten arabischen Umma”. Ja, das sind wahre Hoffnungsträger.

Im Schaumbad des Dialogs

Paternalismus kann einem das Verständnis für Geschichte und Gesellschaft schon gründlich verhageln. Da widmet sich das “Interkulturelle Magazin” des BR der Überschreitung von Religionsgrenzen, fragt, warum die Menschen im christlich geprägten Westen sich eher für ostasiatische Religionen öffnen als für den Islam, und bittet sodann einen Religionswissenschaftler um Deutung.

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